Die Finanzvermittler in Deutschland haben im vergangenen Jahr mehr Geld an ihre Vermittler gezahlt: So wendete die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) 1,66 Mrd. Euro für Beratung und Vermittlung auf und damit 5% mehr als im Jahr zuvor, wie im Geschäftsbericht der familiengeführten Gruppe zu lesen ist. Eine ähnliche Tendenz zeigt die kleinere Rivalin OVB, die 236 Mill. Euro für Vermittlungen aufwendete und damit 8% mehr als im Vorjahr, wie die Gesellschaft ebenfalls am Donnerstag mitteilte. Während die DVAG primär in Deutschland, aber auch in Österreich und in der Schweiz ihr Geschäft macht, ist die OVB vor allem in Mittel- und Osteuropa aktiv.

Damit glich die DVAG die Delle aus dem Jahr 2022 aus. Damals hatten Zinswende und Börsenunruhe den Vertrieb erschwert. Die OVB baut die Leistungen an Vermittler hingegen bereits seit Jahren aus. Die DVAG zählt rund 18.000 hauptberufliche Berater, die OVB kommt auf etwa 5.900.

Im Berichtsjahr erzielte die DVAG ein Neugeschäft von 17,4 Mrd. Euro allein mit Lebensversicherungen, was einem Plus von 5% entspricht. Der Absatz in der Baufinanzierung brach um 46% auf 2,0 Mrd. Euro ein, Bausparen erhöhte sich um 23% auf 4,5 Mrd. Euro, das Investment-Direktgeschäft stagnierte bei 2,9 Mrd. Euro. Die DVAG hebt als Produktpartner Generali, Deutsche Bank und DWS hervor, aber auch Adressen wie Commerzbank, HVB und Allianz Global Investors. Die OVG vermittelt ebenfalls viele Versicherungen, häufig fondsgebundene Varianten.

Insgesamt operieren die Firmen profitabel: Die Umsatzerlöse stiegen bei der DVAG um 5% auf 2,31 Mrd. Euro, der Gewinn legte um 11% auf 272 Mill. Euro zu. Die OVB schreibt 354 Mill. Euro Umsatz (plus 7%) und 15 Mill. Euro Gewinn (minus 2%). Die DVAG wurde 1975 vom mittlerweile verstorbenen Reinfried Pohl gegründet. Heute führt Sohn Andreas Pohl die Firma. Die OVB gehört mehrheitlich zum Versicherer Signal Iduna.