Hilfen von 154 Mrd. Euro

Förderbanken verdoppeln Zusagen

In der Coronakrise waren die 19 Förderbanken in Deutschland mehr als jemals zuvor gefordert. Vor allem für Unternehmen, aber auch für Kommunen und für den Wohn- und Städtebau machten sie hohe Summen locker. Auch für den nahenden Aufschwung sehen sich die staatlichen Institute in besonderer Rolle.

Förderbanken verdoppeln Zusagen

jsc Frankfurt

Die deutschen Förderbanken haben sich in der Pandemie auf Geheiß von Bund und Ländern mit einem nie da gewesenen Volumen an Krediten, Zuschüssen und Bürgschaften gegen die Wirtschaftskrise gestemmt. Insgesamt haben die KfW, die Landwirtschaftliche Rentenbank und 17 Landesförderinstitute im Inland Hilfen von 154 Mrd. Euro zugesagt nach 76 Mrd. Euro im Jahr 2019, wie der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) berichtet. „Die Förderbanken haben in der Krise beherzt angepackt und die deutsche Wirtschaft gestützt“, sagte Verbandspräsident Eckhard Forst. Auch der notwendige Wiederaufschwung sei nur mit Hilfe der Förderbanken möglich.

In den Zahlen schlägt sich vor allem das Neugeschäft der KfW nieder, die im Inland im vergangenen Jahr 106 Mrd. Euro zugesagt hat und damit rund zweieinhalb Mal so viel wie im Jahr zuvor, wie die von Bund und Ländern getragene Bank unabhängig vom VÖB berichtet hat. Ein wesentlicher Treiber des Geschäfts waren dabei die Coronahilfen für Unternehmen. Weil der Bund mit einer umfassenden Haftungsfreistellung das Programm unterstützt, schlagen sich die Coronahilfen der KfW in der VÖB-Statistik vor allen in den Bürgschaften nieder (siehe Grafik). Darüber hinaus hat die KfW nach Aufstockung der Energieeffizienz-Programme für private Wohnvorhaben auch mehr Geld an Privatleute ausgereicht.

Flut an Anfragen

Auch die Förderinstitute der Länder kamen 2020 häufiger zum Zug. Neben Krediten waren sie in einigen Bundesländern für die direkten Subventionen des Bundes verantwortlich, zum Beispiel für die Sofort- und Überbrückungshilfen. Das Volumen der gewährten Zuschüsse, die anders als Darlehen nicht zurückbezahlt werden müssen, verdoppelte sich auf 27 Mrd. Euro. Die Förderinstitute waren im vergangenen Frühjahr ähnlich wie die KfW mit einer Flut von Anfragen konfrontiert, wie verschiedene Institute berichtet haben.

Die Hilfen für Unternehmen dominieren das Geschäft: Das Gros der zugesagten Zuschüsse, Bürgschaften und Darlehen, insgesamt 85 Mrd. Euro, floss der gewerblichen Förderung zu, wie der VÖB berichtet. Besonders viele Kredite haben Landesförderbanken und KfW in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg ausgereicht.

Darüber hinaus haben Kommunen mit annähernd 18 Mrd. Euro und der Wohnungs- und Städtebau mit 44 Mrd. Euro im vergangenen Jahr insgesamt deutlich mehr Darlehen, Zuschüsse und Bürgschaften erhalten als im Jahr zuvor. Sonstige Vorhaben und die Landwirtschaft haben derweil ein Geschäft ungefähr auf Niveau des Vorjahres verzeichnet. Die Landwirtschaftliche Rentenbank als zweites bundesweit agierendes Institut neben der KfW hatte im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 ein insgesamt nahezu unverändertes Neugeschäft erzielt, wie das Institut berichtet hat.

Wertberichtigt Seite 6