Fondsbranche dringt auf Priips-Schonfrist
jsc Frankfurt
Nach der Einigung der EU-Regulierungsbehörden auf einen Bericht zur Überarbeitung der Verordnung Priips hofft die Fondsbranche auf eine Verschiebung der Regeln. Das Basisinformationsblatt, das für andere „verpackte“ Finanzprodukte wie Zertifikate und kapitalbildende Versicherungen bereits seit 2018 ausgereicht wird, soll nach Willen des deutschen Fondsverbands BVI nicht Anfang 2022, sondern erst später auch für Publikumsfonds Pflicht sein, wie der Verband am Montag erneut forderte. In der vergangenen Woche hatte bereits der europäische Dachverband Efama auf eine Verlängerung gepocht.
Bislang darf die Branche die wesentlichen Anlegerinformationen weiterverwenden, also das bisherige Fonds-Informationsblatt. Das Priips-Dokument enthält unter anderem Szenarien für die Wertentwicklung eines Finanzprodukts sowie eine Schätzung der Transaktionskosten. Die EU überarbeitet derzeit die Methodik und beseitigt dabei laut BVI einige Fehler. Wegen der späten Einigung der EU-Regulierer ESMA, EIOPA und EBA ist eine Verschiebung für Fonds nach Einschätzung des grünen EU-Parlamentariers Sven Giegold bereits absehbar.