Fondsbranche verliert den Mut
Die deutsche Fondsbranche ist auffällig transparent. Weder Versicherer noch Banken, noch Bausparkassen, noch Zertifikatehäuser schlüsseln das Neugeschäft der einzelnen Mitgliedsfirmen über ihre Verbände so granulär auf. Auch ausländische Fondsverbände sind verschlossener als der deutsche Verband BVI. Nun ist es auch der hiesigen Fondsbranche zu viel geworden: Weil einige Adressen wie die ausländischen Dickschiffe J.P. Morgan, Schroders, Threadneedle und NN, aber auch deutsche Vermögensverwalter wie Assenagon, First Private und Lupus Alpha sich nicht beteiligen, will der BVI nur noch den liefernden Adressen privilegierten Zugang zu den Daten bieten. Die monatliche Statistik kommt für die breite Öffentlichkeit daher ab sofort nur noch quartalsweise, die Daten zu einzelnen Fonds und Gesellschaften sind nur auf Nachfrage einsehbar. Über die Offenlegung des Neugeschäfts grummeln viele Fondsanbieter, vor allem dann, wenn das Geschäft nicht läuft. Eine Branche, die sich Transparenz auf die Fahnen schreibt, sollte aber den Mut zur Offenheit nicht verlieren. jsc