Fondsgeschäft kommt zum Jahresauftakt ins Stottern
jsc Frankfurt
Die jüngste Absatzrally der deutschen Investmentfonds hat sich in diesem Jahr vorerst nicht fortgesetzt: Im Januar sammelten offene Publikums- und Spezialfonds insgesamt netto 12,2 Mrd. Euro ein, nachdem im Dezember, getrieben durch die Aufwärtsphase an den Börsen und den nahenden Jahresabschluss, noch 32,1 Mrd. Euro erzielt worden waren, wie die Deutsche Bundesbank ausweist.
Damit fiel der Absatz nach einem starken Vormonat wieder unter den mehrjährigen Durchschnitt: Zwar schnitten Spezialfonds mit 10,4 Mrd. Euro noch passabel ab, denn der Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020 liegt mit 11,0 Mrd. Euro für den Monat Januar nur geringfügig höher. Publikumsfonds hingegen kamen auf 1,8 Mrd. Euro und liegen damit weit unter dem Mehrjahresniveau von rund 3,1 Mrd. Euro. Damit zeigt sich der Fondsabsatz in der Coronakrise volatil: Zwar hatte die Fondsbranche im vergangenen Jahr die Abflüsse nach dem Kursrückgang im Frühjahr bald überwunden, zugleich konnte die Branche aber nicht wesentlich von den hohen Geldvermögen profitieren, die private Haushalte in der Coronakrise zusätzlich ansparen.
Aktienfonds, deren Neugeschäft abhängig von der Börsenphase üblicherweise stark schwankt, schnitten mit netto 1,1 Mrd. Euro im Publikumssegment und mit netto 1,4 Mrd. Euro im Spezialfondssegment aber noch solide ab – die Werte sind nicht auffällig hoch, zugleich verzeichnete die Branche hier aber auch keine Abflüsse. Schwach zeigten sich jedoch Publikums-Rentenfonds, aus denen 567 Mill. Euro abflossen, sowie gemischte Wertpapierspezialfonds, die mit 3,9 Mrd. Euro weniger einsammelten als sonst üblich. Insgesamt verwaltet die Fondsbranche 2,56 Bill. Euro in deutschen Fonds. Ausländische Vehikel wie die verbreiteten Luxemburger Publikumsfonds erfasst die Bundesbank nicht.