Förderbanken gehen gegen Plastikmüll vor

Deutsch-französische 2-Mrd.-Euro-Initiative

Förderbanken gehen gegen Plastikmüll vor

kaz Frankfurt – Mit einer gemeinsamen Initiative wollen die deutsche Förderbank KfW, die französische Entwicklungsbank AFD (“Agence Française de Développement”) und die Europäische Investitionsbank (EIB) das Problem der Verschmutzung der Weltmeere angehen. Im Rahmen der “Clean Oceans Initiative” stellen die drei Partner einer Mitteilung zufolge langfristige Finanzierungen in Höhe von 2 Mrd. Euro zur Verfügung. Damit sollen in den kommenden fünf Jahren Projekte gefördert werden, welche die Reduzierung von Abfällen, insbesondere Plastikmüll, zum Ziel haben: durch verbesserte Abfallentsorgung, Unterstützung von Maßnahmen zur Plastikvermeidung oder auch Hilfe bei der Errichtung von Kläranlagen. Die drei Partner setzen bei dem Vorhaben auch auf Folgeinvestitionen aus dem Privatsektor.”Eine der großen Herausforderungen für die KfW wird in den kommenden Jahren die umfassende und konsequente Ausrichtung auf Nachhaltigkeit sein. Deshalb haben wir uns zu einer ambitionierten ,Sustainable Finance Roadmap` verpflichtet”, sagt Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW. “Darüber hinaus planen wir, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, das Pariser Klimaschutzabkommen sowie die Nachhaltigkeitsstrategie der deutschen Bundesregierung in unser Nachhaltigkeitsmodell einzubinden.”Das aktuelle Vorhaben ist zwar global angelegt, der Fokus liege jedoch auf Entwicklungsländern in Asien, Afrika und dem Nahen Osten, heißt es. Von da gelangen nämlich den Angaben zufolge rund 90 % des Plastikmülls über dortige Flusssysteme in die Ozeane. Etwa 8 Mill. Tonnen Kunststoffabfälle und Mikrokunststoffe werden jährlich in die Weltmeere geleitet. “Kooperation unabdinglich””Zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele ist Kooperation unabdinglich”, sagt Werner Hoyer, Präsident der EIB. “Unser Engagement kann einen grundlegenden Beitrag zur Lenkung von Finanzmitteln und Einbindung von Investitionen aus dem Privatsektor leisten, in deren Rahmen innovative Lösungen zur Säuberung der Ozeane für zukünftige Generationen entwickelt werden.”Die “Clean Oceans Initiative” ist nicht die erste deutsch-französische Initiative aus dem Finanzsektor im Bereich Nachhaltigkeit. Zuletzt hatte die französische AFD etwa mit der Auflage eines Klimaschutzfonds gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium von sich reden gemacht, der von der Fondsgesellschaft BlackRock verantwortet werden soll (vgl. BZ vom 28. September). Die KfW ist seit Jahren im Bereich Nachhaltigkeit aufgestellt, etwa über die Auflage von Green Bonds. Dabei sind Kooperationen mit anderen Förderbanken keine Seltenheit, wie etwa beim “Fonds Marguerite” für europäische Projekte im Bereich Energie, Klimaschutz und Infrastruktur, an dem sechs Förderbanken beteiligt sind.