Frank Lutz ist neuer CEO von CRX Markets
bg – Das Fintech-Unternehmen CRX Markets hat mit dem ehemaligen CFO von MAN und Covestro, Frank H. Lutz, einen Hochkaräter als neuen CEO verpflichtet. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, erfolgte die Bestellung zum neuen Vorstandsvorsitzenden zum 1. Januar 2018. Damit tritt Unternehmensgründer Moritz von der Linden, der das Unternehmen mit Alexei Zabudkin (CFO) bislang in der CEO-Rolle führt, einen Schritt zurück. Beide bleiben aber an Bord und setzen ihre Vorstandstätigkeit fort.Von der Linden wird sich mit dem Eintritt von Lutz vor allem dem weiteren Wachstum des Unternehmens mittels neuer Produkte und Märkte widmen. Zabudkin werde weiterhin für die Bereiche Capital Markets, Operations sowie Regulatorische Angelegenheiten zuständig sein, heißt es. Lutz wird dann die Bereiche Strategie, Corporate Markets, Finanzen, Personalwesen und Risikomanagement verantworten.Begonnen hatte Lutz seine berufliche Laufbahn im Investment Banking bei Goldman Sachs – dort war auch Philip Holzer, Aufsichtsratsvorsitzender und bedeutender Aktionär von CRX Markets, lange tätig. Für Goldman fungierte Holzer zuletzt als Aktienchef Deutschland und Stellvertreter von Alexander Dibelius, bevor er sich 2014 aus der operativen Führung zurückzog. Seitdem kümmert sich der Aufsichtsrat der Fußball AG der Eintracht noch intensiver um den Bundesligisten und hat darüber hinaus bei einigen Fintechs wie Scalable Capital seine Finger mit im Spiel. Größtes Augenmerk gilt aber seinem Mandat bei CRX, die sich als Plattform für die Lieferantenfinanzierung prächtig entwickelt. Namen wie Nestlé, Vattenfall und Lufthansa gehören zum Kunden- und Nutzerkreis der Plattform. Da dürfte ein Frank Lutz gut ins CRX-Team passen.Der heute 48-Jährige hatte sich damals bei Goldman verabschiedet, um vom reinen Finanzwesen in Corporate Finance zu gehen, und heuerte bei MAN in der Finanzabteilung an. Dort stieg er 2009 zum CFO auf. Inmitten der Wirren um die von Volkswagen geplante Lkw-Allianz unter Beteiligung von Scania packte Lutz dann 2013 die Koffer und parkte für ein Jahr als CFO bei Aldi Süd. Vor gut drei Jahren heuerte er dann bei der damaligen Bayer Material Science an und begleitete unter ihrem neuen Namen Covestro im September 2015 als CFO aufs Parkett. Zur Erfolgsgeschichte von Covestro hatte Lutz als kommunikatives Bindeglied zum Kapitalmarkt sein Scherflein beigetragen – bei der Regelung der Nachfolge an der Konzernspitze wurde ihm aber ein Konkurrent vorgezogen, was der für seine Konsequenz bekannte Lutz zum Anlass nahm, seinen Posten aus persönlichen Gründen niederzulegen.Bei CRX Markets trifft er nun auf ein Unternehmen in Aufbruchsstimmung. Als Teil der Plattformökonomie werden auch Prozesse der Unternehmensfinanzierung, die bislang ausschließlich bei den Banken lagen, in ein automatisiertes und transparentes Auktionsverfahren überführt. Das bringt den Unternehmen, die samt und sonders ihre Wertschöpfungskette digitalisieren, eine erhöhte Effizienz im Working Capital Management – während CRX Markets als Plattformbetreiber Forderungen bündelt, via Verbriefung ein kapitalmarktfähiges Produkt kreiert und dafür eine Provision kassiert. Andere Offerten aussortiertMit Lutz an der Spitze, der auch andere Angebote auf dem Tisch hatte, rüstet sich CRX Markets nun für eine weitere Stufe des Wachstums. Wie zu hören ist, könnten sich schon bald weitere Großkunden vom Kaliber Nestlé der Plattform anschließen. Dass Lutz andere Opportunitäten in Corporate Germany sausen lässt, zeigt, wie attraktiv Positionen in reiferen Start-ups sein können, wenn die Perspektive stimmt. CRX Markets gäbe sicher einen guten IPO-Kandidaten ab, wenn nicht vorher ein strategischer Käufer zugreift.