Frankfurt ist weiterhin auf Jobwachstum gepolt
Frankfurt ist weiterhin auf Jobwachstum gepolt
Frankfurt ist weiterhin auf Jobwachstum gepolt
Helaba rechnet mit leichtem Personalaufbau der Banken auf insgesamt 75.500 Beschäftigte bis Ende nächsten Jahres
fir Frankfurt
Der seit Jahren und Jahrzehnten währende Stellenaufbau in Frankfurter Banken wird nach Einschätzung der Helaba vorerst anhalten. Sie erwartet, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bis Ende 2026 um rund 2% auf dann 75.500 zunimmt. Nach jüngsten verfügbaren Daten waren es Ende des ersten Quartals dieses Jahres 73.900 Banker, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Finanzplatz-Fokus hervorgeht.

Eingerechnet sind Beschäftigte von Banken, Bundesbank und Deutscher Börse. Nicht berücksichtigt sind in den Zahlen Mitarbeiter von Europäischer Zentralbank, Versicherungen sowie Beteiligungs- und Fondsgesellschaften. Werden die mit einbezogen, zählt die Frankfurter Finanzbranche der Helaba zufolge rund 89.000 Beschäftigte.
Regulierungs- und Digitalisierungsfachleute gefragt
Das Stellenwachstum habe zuletzt noch einmal angezogen, heißt es, unter anderem bedingt durch Neueinstellungen in den Bereichen Regulierung, Digitalisierung, Sustainable Finance und Geldwäschebekämpfung. „Motivation zur Aufstockung der Personalbestände ist auch die demografische Herausforderung eines abnehmenden Arbeitskräftepotenzials“, befindet Finanzplatz-Analystin Ulrike Bischoff von der Helaba, die für die Analyse verantwortlich zeichnet.
Banken bauen Puffer auf
Lange Zeit hatte Frankfurt in der Personalentwicklung eine Sonderrolle in der Finanzwirtschaft Deutschlands eingenommen. Anders als im Rest der Republik wurden Stellen aufgebaut. Seit jüngster Zeit ist aber bundesweit generell Stellenaufbau angesagt, weil Banken personelle Puffer aufbauen, um sich für den in den nächsten Jahren bevorstehenden Ruhestand größerer Teile ihrer Belegschaften vorzubereiten.
So ist nach Angaben des Arbeitgeberverbandes der privaten Banken (AGV Banken) die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Kreditwirtschaft im vergangenen Jahr um 1,1% auf 543.350 Menschen gestiegen. Zuvor war vom Jahr 2000 an bis 2023 die Stellenzahl Jahr für Jahr geschrumpft.
12 Prozent der deutschen Banker arbeiten in Frankfurt
Die Helaba grenzt die Daten anders ab und kommt auf bundesweit fast 632.200 sozialversicherungspflichtige Banker und einen Zuwachs von knapp 2% im Vergleich der Beschäftigungszahlen von Mitte 2024 mit dem Vorjahr. Die wachsende Bedeutung Frankfurts für die Branche wird deutlich am steigenden Anteil an der bundesdeutschen Bankbeschäftigung. So sind nun den Angaben zufolge rund 12% der Banker des Landes in Frankfurt zu finden, wohingegen es vor zehn Jahren erst 9% waren.
Konzertierte Aktion
Die Helaba stellt ihre Beschäftigungsprognose von 1.600 zusätzlichen Jobs bis Ende 2026 allerdings unter Bedingungen. „Voraussetzung für diesen insgesamt positiven Ausblick ist ein fortgesetztes Engagement am deutschen Finanzzentrum, sowohl durch erfolgreiches Recruiting seiner Akteure als auch durch die konzertierte Stärkung der Standortattraktivität“, schreibt Bischoff.
Am Willen mangelt es dabei aktuell kaum. In einer konzertierten Aktion arbeiten die ansässige Finanzbranche und die hessische Politik daran, die Standortbedingungen Frankfurts zu verbessern und den Finanzplatz voranzubringen. So haben die im Finanzplatzkabinett zusammengeschlossenen Akteure jüngst entsprechende Vorhaben beschlossen.
