Fraspa präsentiert Rekordgewinn
Die Frankfurter Sparkasse(Fraspa) hat im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erwirtschaftet. Vor Steuern erzielte Deutschlands viertgrößte Sparkasse einen Gewinn von 109,5 Mill. Euro, das entspricht einer Steigerung von rund einem Drittel. Belastend wirkte sich indes die Beteiligung an der Landesbank Berlin aus.mel Frankfurt – Den Rekordergebnissen von 138,3 Mill. Euro vor Bewertung und 109,5 Mill. Euro vor Steuern bei der Frankfurter Sparkasse steht ein unveränderter Gewinn nach Steuern von 60 Mill. Euro gegenüber. Gründe für die stark angestiegene Steuerquote seien unter anderem steuerlich nicht abzugsfähige Wertberichtigungen auf die Beteiligung an der Landesbank Berlin im abgelaufenen Jahr sowie Steuerrückzahlungen in beträchtlichem Umfang im Geschäftsjahr 2010, erklärte Vorstandsvorsitzender Herbert Hans Grüntker. Von den 60 Mill. Euro Überschuss werden 25 Mill. Euro den Gewinnrücklagen zugeführt und 35 Mill. Euro an den Träger – die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) – ausgeschüttet. Im Vorjahr hatte die Dividende für die Helaba noch 40 Mill. Euro betragen.Positiv entwickelt hat sich im vergangenen Jahr vor allem der Zinsüberschuss, der um 8,6 % auf 318,4 Mill. Euro wuchs. Ausschlaggebend dafür seien das gewachsene Geschäftsaufkommen sowie gestiegene Erfolgsbeiträge aller Vertriebsgeschäftsfelder gewesen, so Grüntker. Der Provisionsüberschuss lag hingegen mit 66,4 Mill. Euro um 2,2 % unter dem Vorjahresniveau, was die Sparkasse unter anderem auf die schwierige Lage an den Börsen und damit einhergehend ein gebremstes Wertpapierkundengeschäft zurückführt. Ausbauen konnte sie sowohl die Einlagen- als auch die Kreditseite. Die Kundeneinlagen stiegen um 2,1 % auf knapp 14 Mrd. Euro, das Kundenkreditvolumen legte um 2,6 % auf 6,9 Mrd. Euro zu.Das originäre Kreditgeschäft sei dabei um 3,3 % gewachsen und damit stärker als bei vielen Wettbewerbern. “Eine mögliche Kreditklemme können wir nicht erkennen, vielmehr wollen wir unser Kreditgeschäft weiter ausbauen”, erklärte Grüntker. Zuwachs verspürte das Institut im Berichtsjahr vor allem bei der Vergabe von Immobilienkrediten sowohl an gewerbliche als auch an private Kunden. Kapitalquote erhöhtZufrieden ist man bei der Sparkasse auch mit der 1822direkt. Obgleich die Tochter im vergangenen Jahr nur leicht steigende Kundengelder vermelden konnte, lieferte sie “das beste Segmentergebnis ihres Bestehens”, erklärte Vorstandsmitglied Stephan Bruhn. Beziffern wollte der Vorstand den Ergebnisbeitrag der Tochter indes nicht.Weniger glücklich war das Institut mit der Beteiligung an der Landesbank Berlin (LBB). Die Belastungen im Bewertungsergebnis von 20,7 Mill. Euro “resultieren aus dem Beteiligungsbereich”, nämlich in Höhe von 21 Mill. Euro aus der Beteiligung an der Landesbank Berlin, erklärte Grüntker. “Über die unbefriedigende Entwicklung dieser Beteiligung können wir nicht erfreut sein”, sagte er. Gleichwohl sei es wichtig zu konstatieren, dass die Fraspa in einer so stabilen Verfassung sei, dass sie eine solche Belastung ohne Blessuren wegstecken könne.Ihre Eigenkapitalausstattung hat die Frankfurter Sparkasse weiter deutlich gesteigert. Mittlerweile liege die Kernkapitalquote mit 14,7 % deutlich über den regulatorischen Anforderungen – und das sei “nicht nur hartes Kernkapital: Das ist Granit”, versicherte Grüntker. Auch die Rentabilität des Instituts hat sich verbessert, die Eigenkapitalrendite beträgt 16 %. “Damit fühlen wir uns fit für die Zukunft.” Diese Rentabilität wurde auch durch ein striktes Kostenmanagement erzielt. Verglichen mit 2005 habe der Verwaltungsaufwand im vorigen Jahr nur um 200 000 Euro höher gelegen. In der gleichen Zeitspanne seien aber die Bilanzsumme von 14,2 Mrd. auf 17,9 Mrd. Euro, die Kundengelder von 9,1 Mrd. auf 13,9 Mrd. Euro und das originäre Kreditgeschäft von 5,8 Mrd. Euro auf 6,4 Mrd. Euro gestiegen. Die Mitarbeiterzahl wurde seit 2005, dem Jahr der Übernahme durch die Helaba, von 1 989 auf 1 808 reduziert – ohne betriebsbedingte Kündigungen, wie Grüntker betonte. Lehman-Last beseitigtKünftig muss sich die Sparkasse keine Sorgen mehr um eine Altlast machen: Die noch ausstehenden 125 Fälle, in denen Anleger wegen Lehman-Zertifikaten vor Gericht gezogen waren, die sie von der Fraspa gekauft hatten, seien beigelegt, erklärte Grüntker. Das Kapitel Lehman “ist für uns abgeschlossen”. Dem Institut sei für das Jahr 2011 daraus keine Belastung entstanden. Die Fraspa hatte ihren Kunden den Rückkauf von Lehman-Zertifikaten zu 50 % des Nominalwerts angeboten und dafür im Jahr 2009 Aufwendungen von gut 39 Mill. Euro verbucht.Verhalten äußerte sich Grüntker auf die Frage nach etwaigen Plänen bezüglich einer Annäherung der sparkasseneigenen Institute DekaBank und Landesbank Berlin. Nach dem laufenden Squeeze-out bei der LBB könne gegebenenfalls über strategische Fragen auf einer neuen Grundlage nachgedacht werden, erklärte Grüntker.