Geldwäsche und faule Kredite belasten die Swedbank

Aufklärung treibt Kosten - Berichte folgen im März

Geldwäsche und faule Kredite belasten die Swedbank

fir Frankfurt – Höhere Kosten und Kreditwertberichtigungen haben den Nachsteuergewinn der Swedbank im vergangenen Jahr um 7 % auf 19,7 Mrd. skr (1,9 Mrd. Euro) sinken lassen. Operativ lief es gut bei dem von einer Geldwäscheaffäre belasteten Institut. Wie das Institut am Dienstag mitteilte, stiegen die Gesamterträge um 4 % auf umgerechnet auf 4,3 Mrd. Euro. Dies wurde jedoch von deutlich höheren Aufwendungen für Personal und die Aufklärung der Missstände sowie durch faule Kredite an die Ölindustrie überkompensiert. Clifford Chance prüft noch Demnach erwartet der neue Vorstandschef Jens Henriksson, dass die schwedische und die estnische Finanzaufsichtsbehörden im März ihre Geldwäsche-Untersuchungsberichte veröffentlichen. Kurz danach werde voraussichtlich die interne Untersuchung präsentiert, mit der die Kanzlei Clifford Chance vor knapp einem Jahr betraut wurde. Die Anwälte sollen Compliance-Mängel, das Ausmaß des Geldwäscherisikos und Verstöße gegen Sanktionen untersuchen. Das betrifft nach Swedbank-Angaben insgesamt 30 Milliarden Finanztransaktionen, die zwischen 2007 und März 2019 ausgeführt wurden, die Hälfte davon im Baltikum. Infolge der laufenden Prüfung hätten bereits einige Mitarbeiter die Bank verlassen müssen, hatte Swedbank zu einem früheren Zeitpunkt mitgeteilt.Der Abschluss der internen Untersuchung werde viele Fragen beantworten und der Swedbank erlauben, sich auf das künftige Geschäft zu konzentrieren, gibt sich Henriksson zuversichtlich. Eine gewagte These, steht die Swedbank doch im Fokus diverser Ermittlungen. Das Institut geht davon aus, dass sich die Nachforschungen der US-Behörden mehrere Jahre hinziehen werden. Auch die lettische Polizei geht der Sache nach. Zudem prüft die schwedische Behörde zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität, ob sich die Swedbank der Preisgabe von Insiderinformationen und des Betrugs schuldig gemacht hat. Bisher werde jedoch niemand beschuldigt, hieß es.Bei den Ermittlungen der Finanzaufseher aus Schweden und Estland ist nur das Ende absehbar, nicht aber das Strafmaß. Derzeit sei es nicht möglich, verlässlich abzuschätzen, wie hoch mögliche Vergleichs- oder Strafzahlungen ausfallen, teilte die Swedbank mit. Wie es weiter heißt, hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Untersuchung abgeschlossen und der Bank eine Reihe von Aufgaben zur Abarbeitung auferlegt. Die Notenbank überwache, ob die Implementierung auch erfolge.Die Swedbank hat nach eigenen Angaben keine Vorsorge für Strafen geleistet. Die Rechnungslegungsvorschriften verlangten, dass sie sich in der Lage sehe, die Höhe einer etwaigen Strafe abzuschätzen, bevor sie entsprechende Vorsorge betreibe. Dies sei bislang nicht möglich, so die schwedische Bank. Der Vorstandschef sieht das Institut angesichts einer komfortablen Kapitalausstattung für alle Eventualitäten gerüstet. Die harte Kernkapitalquote von 17,0 % zum Jahreswechsel übertreffe die Anforderung der Finanzaufsicht um 1,9 Prozentpunkte.