Generali auf Einkaufstour
bl Mailand – Die italienische Versicherung Generali plant weitere Akquisitionen – “wenn sich dafür Gelegenheiten ergeben”. Das sagte Generaldirektor Frédéric de Courtois in einer Telefon-Pressekonferenz. Dafür habe man 3 bis 4 Mrd. Euro zur Verfügung, von denen erst 600 Mill. Euro ausgegeben worden seien. Generali hat für diesen Betrag gerade den zweitgrößten portugiesischen Unfall- und Schadenversicherer Seguradoras Unidas sowie einen Gesundheitsdienstleister erworben. Die Versicherung sucht vor allem Übernahmemöglichkeiten in Deutschland, Osteuropa und Asien. Verkäufe treiben ErgebnisFür das erste Halbjahr vermeldete Europas drittgrößter Versicherer einen Anstieg des Nettogewinns um 34,6 % auf 1,8 Mrd. Euro. Dazu haben Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Generali Leben und Aktivitäten in Belgien in erheblichem Maße beigetragen. Bereinigt um diesen Faktor ergibt sich ein Gewinnwachstum von 6,4 % auf 1,3 Mrd. Euro. Die Prämieneinnahmen wuchsen um 1,8 % auf 35,7 Mrd. Euro. Dazu trugen in etwa gleichem Maße das Leben- und Schaden-Geschäft bei. Vor allem mit den hohen regulatorischen Auflagen wird die Verschlechterung der Solvenzquote auf 209 (Vorjahr: 217) Basispunkte begründet. Weniger Schadensfälle ließen die Combined Ratio, Gradmesser für die Ertragskraft im Schadengeschäft, leicht auf 91,8 (92) % sinken.Die stärksten Impulse kamen jedoch aus der Vermögensverwaltung, deren Ausbau zu den strategischen Prioritäten von CEO Philippe Donnet zählt. Der Gewinn stieg hier um 22 % auf 133 Mill. Euro. Hauptgrund dafür waren Übernahmen bzw. die Integration von Aktivitäten. Das verwaltete Vermögen (Assets under Management) nahm dadurch innerhalb von nur etwa einem Jahr um etwa ein Drittel auf jetzt 605,9 Mrd. Euro zu. Auf gutem Weg”Trotz schwierigerer Rahmenbedingungen” vor allem aufgrund anhaltend niedriger Zinsen sieht sich Generali auf einem guten Weg, die Ziele des im Herbst vorgestellten Dreijahresplans zu erreichen. Angepeilt werden dabei ein Wachstum des Gewinns je Aktie von 6 bis 8 % pro Jahr, eine Eigenkapitalrendite von über 11,5 % sowie eine Ausschüttungsquote zwischen 55 und 65 %. Die Aktie schloss gestern in Mailand unverändert bei 16,86 Euro.