Generali-Gewinn sinkt um 10 Prozent

Hohe Abschreibung beim Verkauf von niederländischer Tochtergesellschaft

Generali-Gewinn sinkt um 10 Prozent

tkb Mailand – Italiens größter Versicherer Generali verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres einen Rückgang des konsolidierten Nettogewinns um 9,9 % auf 1,44 Mrd. Euro. Die Mehrheit der Analysten hatte mit 1,43 Mrd. Euro gerechnet. Ausschlaggebend für den niedrigeren Gewinn war der Verkauf der niederländischen Tochter, wofür Generali über 250 Mill. Euro abschreiben musste. Ohne den Beteiligungsverkauf hätte der Nettogewinn bei 1,86 Mrd. Euro und damit 7,2 % über dem Vergleichsniveau des Vorjahres gelegen. Naturkatastrophen belastenAuch die Niedrigzinspolitik wirkt sich negativ aus. Während es an höher verzinslichen Anlagemöglichkeiten mangelt, garantieren in der Lebensparte Altverträge den Kunden eine relativ hohe Verzinsung, was den Konzern teuer zu stehen kommt. Naturkatastrophen haben vor allem die Schaden-Unfall-Sparte belastet. Dadurch hat sich die kombinierte Schaden-Kosten-Quote um 7 Basispunkte auf 93 % erhöht. Trotz des Gewinnrückgangs hat der Generali-Kurs im Lauf des Donnerstags nur um 0,38 % nachgegeben und damit weniger als der Leitindex FTSE MIB (-0,83 %). Generali schloss bei 15,58 Euro. Credit Suisse hat trotz des Gewinnrückgangs ihr Kursziel für Generali von 16,50 Euro nicht verändert.Das operative Ergebnis stabilisierte sich mit 3,6 Mrd. Euro auf dem Vorjahresniveau. Auch die Beitragszahlungen veränderten sich mit 51,6 Mrd. Euro im Vorjahresvergleich nicht. Einem Rückgang des Prämienaufkommens in der Lebensparte (-0,7 %) auf 36 Mrd. Euro stand eine Zunahme der Beitragszahlungen im Schadensbereich (+ 1,4 % auf 15,5 Mrd. Euro) gegenüber. Positiv entwickelte sich die Vermögensverwaltung für Dritte, welche dank des positiven Abschneidens der Generali-Tochter Banca Generali um 13 % zulegte.Finanzchef Luigi Lubelli sagte in einer Telefonkonferenz, dass Generali mit der Umsetzung des Geschäftsplans (2016 – 2019) vorankomme und bis 2019 Dividendenzahlungen von 5 Mrd. Euro garantierte. Zum angekündigten Verkauf der deutschen Generali Leben wollte er sich nicht äußern. “Wir setzen in Deutschland den Umbau im Vertrieb fort. Sobald es Neuigkeiten gibt, werden wir es dem Markt mitteilen”, hielt sich der Finanzchef bedeckt. Generali will bis 2019 Beteiligungen in mehreren Ländern verkaufen und damit 1 Mrd. Euro einnehmen. Der mögliche Verkauf von Generali Leben sei dabei noch nicht berücksichtigt.