Generali profitiert von Verkaufserlösen

Versicherer punktet in allen Geschäftsbereichen

Generali profitiert von Verkaufserlösen

bl Mailand – Italiens große Versicherungsgruppe Generali hat trotz des starken Anstiegs des Zinsaufschlags (Spread) zwischen deutschen und italienischen Anleihen ein besseres Quartalsergebnis vorgelegt als erwartet. Dabei profitierte das Triestiner Haus auch von den guten Ergebnissen nichtoperativer Aktivitäten und von Verkaufserlösen.Die Brutto-Prämieneinnahmen stiegen zwischen Januar und September um 6 % auf 49,7 Mrd. Euro. Besonders stark legte das Segment Leben mit einem Anstieg der Prämieneinnahmen um 7,8 % zu. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote im Schaden- und Unfallgeschäft lag bei 92,8 %. Während das operative Ergebnis um 3,9 % auf 3,6 Mrd. Euro stieg, erhöhte sich der Nettogewinn sogar um 26,8 % auf 1,86 Mrd. Euro und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Dazu trugen der Versicherung zufolge neben der positiven Ergebnisentwicklung in allen Geschäftsbereichen auch außerordentliche Erlöse aus den Verkäufen der deutschen Generali Leben, von Aktivitäten in Belgien und in den Niederlanden sowie von Gesellschaften auf Guernsey und in Irland bei. Der Aktienkurs legte leicht um 0,2 % auf 14,41 Euro zu.Die Solvabilitätsquote ging jedoch um einige Punkte auf 200 % zurück. Ursache dafür ist vor allem der starke Anstieg des Spreads zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen seit dem Regierungswechsel im Mai. Generali hat etwa 60 Mrd. Euro an italienischen Bonds im Portfolio. Der daraus resultierende negative Effekt konnte nur teilweise aufgefangen werden.Der neue Finanzvorstand Cristiano Borean sieht die Versicherung nach diesen “starken Resultaten” gerüstet für die Präsentation des neuen Dreijahresplans, der der Öffentlichkeit am 21. November vorgestellt werden soll. “Wir sind bereit für die Präsentation des neuen Programms, das auf weiteres Wachstum, einen Umbau und die Schaffung von dauerhaften Werten für alle unsere Anteilseigner setzt”, sagte Borean.Nachdem sich Generali in den vergangenen Monaten und Jahren von Aktivitäten im Umfang von 1,5 Mrd. Euro getrennt hat, erwarten Beobachter nun eine expansivere Strategie mit Investitionen in Innovationen und die Reduzierung der Schulden. Nach einer jüngst herausgegebenen Analyse der Mediobanca könnte Generali aber auch rund 1 Mrd. Euro für Übernahmen ausgeben.Der Konkurrent der französischen Axa und der deutschen Allianz ist durch Kursrückgänge vor allem in den vergangenen Monaten geschwächt und gilt in den Augen mancher Experten als potenzielles Übernahmeobjekt. Während Mediobanca die Beteiligung von derzeit 13 auf 10 % reduzieren will, aber einen günstigeren Zeitpunkt abwartet, haben in den letzten Wochen andere Aktionäre wie Caltagirone (4 %), die Familienholding der Benettons, Edizione (3 %), und Leonardo del Vecchio, Großaktionär von Luxottica (1,15 %), ihre Beteiligungen aufgestockt.