GoCardless bietet Hilfe für Lastschriftverfahren

Britisches Start-up expandiert nach Deutschland

GoCardless bietet Hilfe für Lastschriftverfahren

kb Frankfurt – Lastschriften sind für Unternehmen offenbar mit einem erheblichen manuellen Aufwand verbunden. Abhilfe will das britische Start-up GoCardless schaffen, das seinen Zahlungsdienst nun auch in Deutschland anbietet, wie Gründer und CEO Hiroki Takeuchi und Deutschland-Chefin Jutta Frieden erklären. “Wir haben die vielen manuellen Schritte eliminiert”, sagt Takeuchi. Der gesamte Prozess finde online statt. GoCardless ziehe die Lastschriftforderungen, darunter wiederkehrende Zahlungen wie Abonnements und Mitgliedschaftsbeiträge, automatisch ein. Die Zahlungen laufen auf einem Bankkonto der beiden Partnerbanken Royal Bank of Scotland (RBS) und Barclays ein und werden dann an den Zahlungsempfänger der Lastschrift nach Abzug der Gebühren überwiesen.Nach britischen und seit Anfang des Jahres auch französischen Unternehmen startet der Zahlungsdienst jetzt auch in Deutschland. Hier arbeite man mit Barclays als Partnerbank. Der Zahlungsdienst sei von der britischen Finanzaufsicht Financial Conduct Authority (FCA) autorisiert und könne in der gesamten Europäischen Union Zahlungen einziehen und verwalten. Möglich ist dies durch das paneuropäische Sepa-Lastschriftverfahren, das im August vergangenen Jahres von der EU verbindlich eingeführt worden war und es Händlern in Europa erlaubt, Eurozahlungen aus der gesamten Sepa-Länderzone einzuziehen.Gründer Takeuchi sieht für sein “technisch versiertes” Start-up Wettbewerbsvorteile, da sich gegenüber den herkömmlichen Verfahren der Aufwand für die Bearbeitung, Überprüfung oder Rückgaben von Lastschriften deutlich reduzieren lasse. Dadurch könnten Kunden Kosten sparen, sagt er, denn GoCardless selbst sei mit Blick auf die Gebühren nicht unbedingt günstiger. Takeuchi hat GoCardless mit seinerzeit zwei Partnern 2011 gegründet. Seitdem wurde das Fintech mit 12 Mill. Dollar von in der Start-up-Szene bekannten Investoren unterstützt, darunter Balderton Capital, Accel Partners, Passion Capital und Y Combinator. Beschäftigt werden 60 Mitarbeiter allein im Londoner Büro.Jährlich verarbeitet das junge Unternehmen eigenen Angaben zufolge mehr als 1 Mrd. Euro von 500 000 Zahlungspflichtigen und für 12 000 Unternehmen vom lokalen Fitness-Studio bis inzwischen hin zu Großkonzernen. In Zukunft will GoCardless auch den US-Markt und Australien erobern.