Leasing

Grenke erreicht Prognose im Neugeschäft knapp

Seit neun Quartalen ist der Leasinganbieter Grenke auf Wachstumskurs. Dennoch wurde 2023 die Prognose im Neugeschäft mit 2,6 Mrd. Euro nur knapp erreicht.

Grenke erreicht Prognose im Neugeschäft knapp

Grenke erreicht Prognose knapp

Profitabilität gesteigert – Aufkauf der letzten Franchisefirmen steht noch aus

spe Stuttgart

Die Grenke AG in Baden-Baden konnte ihr Leasingneugeschäft 2023 um 12,3% auf 2,6 Mrd. Euro steigern. Damit hat das Leasingunternehmen seine Prognose innerhalb des selbst gesetzten Guidancekorridors von 2,6 bis 2,8 Mrd. Euro nur knapp erreicht. Dennoch erachtet der CEO von Grenke, Sebastian Hirsch, das abgelaufene Geschäftsjahr aufgrund der starken Profitabilität des Unternehmens als großen Erfolg. So sei es trotz des hohen Zinsniveaus gelungen, die Marge des Deckungsbeitrags 2 (DB2), die Grenke zur Betrachtung der eigenen Profitabilität heranzieht, auf 16,5% (i.V. 16,1%) zu steigern.

Als Hintergrund der verbesserten Marge nannte Hirsch in erster Linie die sich weiterhin stabilisierende Zinslandschaft und die daraus resultierenden Aufholeffekte bei der Weitergabe gestiegener Refinanzierungskosten. Seit nunmehr neun Quartalen befinde sich Grenke ununterbrochen auf Wachstumskurs, wobei das letzte Quartal 2023 mit 12,8% sogar über dem Wachstum für das Gesamtjahr lag. „Diese Dynamik werden wir nutzen, um auch im neuen Jahr unsere Ambitionen für das Leasingneugeschäft von mindestens 3 Mrd. Euro zu realisieren“, sagte Hirsch laut Mitteilung.

Neben dem Kerngeschäft IT-Leasinggüter finanziert Grenke demnach immer mehr Green-Economy-Objekte wie zum Beispiel E-Bikes, Solaranlagen oder Wallboxen. Dieses Segment machte den Angaben zufolge 2023 rund 8 (i.V. 6)% des Leasingneugeschäfts aus. Den Ausbau des Händlernetzwerks nennt Hirsch als zweiten starken Wachstumstreiber. So stieg im Geschäftsjahr 2023 die Anzahl der Handelspartner auf 36.000 (2022: 33.400).

Indessen ist der Aufkauf der letzten 5 von einst 16 Franchisefirmen immer noch nicht unter Dach und Fach. Die Integration der Gesellschaften mache zwar weiter Fortschritte, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Zu den letzten noch ausstehenden Gesellschaften in Kanada (insgesamt drei), Chile und Lettland befinde man sich weiterhin in „konstruktiven Gesprächen“. Ein Haken konnte an die Sache allerdings noch nicht gemacht werden.

Bekanntlich war der Leasingkonzern im September 2020 unter anderem wegen seines undurchsichtigen Franchisemodells ins Visier von Leerverkäufern um den Briten Fraser Perring, aber auch der Aufsicht geraten. Bilanztechnisch aber sind sämtliche Gesellschaften bereits seit 2020 konsolidiert.

Dennoch gibt es eine gewisse Brisanz, weil sich auf der Verkäuferseite neben Finanzinvestoren und örtlichem Management auch Firmengründer Wolfgang Grenke befindet, der rechnerisch 8% an dem Baden-Badener Konzern hält.

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