Großrazzia bei der Deutschen Bank

170 Ermittler gehen Geldwäsche-Verdacht nach - Aktie Tagesverlierer im Dax

Großrazzia bei der Deutschen Bank

bn Frankfurt – Das Problem mangelhafter Vorkehrungen gegen Geldwäsche wächst sich für die Deutsche Bank und deren Aktionäre zu einem Alptraum aus. Am Donnerstag sind die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt bei dem Institut zu einer Großrazzia angerückt, um dem Verdacht der Geldwäsche im Zusammenhang mit den “Offshore-Leaks” und den “Panama-Papers” nachzugehen.170 Ermittler durchsuchten sechs Gebäude in Frankfurt, Eschborn und Groß-Umstadt. Darunter waren Vorstandsräume, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt der Börsen-Zeitung sagte. Verantwortliche der Bank sollen “sehr überrascht” auf die vormittags begonnene und am frühen Abend noch nicht beendete Durchsuchung reagiert haben, wie im Markt kolportiert wird.”Wir waren der Ansicht, dass wir den Behörden alle relevanten Informationen zu den Panama Papers bereitgestellt hatten”, teilte das Haus mit. “Selbstverständlich werden wir eng mit der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main kooperieren, da auch uns daran gelegen ist, alle Verdachtsmomente aufzuklären.”Konkret hegen die Ermittler den Verdacht, dass die Deutsche Bank Kunden bei der Gründung von Offshore-Gesellschaften in Steuerparadiesen behilflich war und das Institut nicht Anzeige erstattete, als Geld aus Straftaten auf Konten der Bank gebucht wurde. Das Verfahren richtet sich gegen zwei Mitarbeiter der Bank im Alter von 46 und 50 Jahren sowie andere Verantwortliche des Unternehmens. Die Bank gerät damit immer tiefer in einen Sog negativer Nachrichten. Derzeit steht sie auch wegen ihrer Rolle als Korrespondenzbank der in einen Geldwäscheskandal verwickelten Danske Bank im Fokus. Vor zwei Monaten hatte die deutsche Finanzaufsicht im Haus einen Sonderbeauftragten installiert, um dort eine Verbesserung der Geldwäschevorkehrungen voranzutreiben. 2017 hatte sich das Institut von Geldwäschevorwürfen in Russland freigekauft, indem es rund 630 Mill. Dollar an Behörden in den USA und Großbritannien zahlte. Deutsche-Bank-Aktien fielen um 3,4 % auf 8,30 Euro und schlossen als Dax-Tagesverlierer. —– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seite 3