Grünes Licht vom Vorstand
Die Deutsche Bank plant die Verschmelzung ihrer Privat- und Firmenkundenbank AG auf den Konzern im kommenden Quartal, wie aus einer internen Mitteilung hervorgeht. Die Rede ist von einem “weiteren Teil der strategischen Transformation”. Ungeachtet der rechtlichen Verschmelzung bleiben Fragen offen. Von Bernd Neubacher, Frankfurt Die Deutsche Bank plant die Verschmelzung ihrer Privat- und Firmenkundenbank AG auf den Konzern für das zweite Quartal, wie das Institut am Montag intern mitgeteilt hat. Die Vorbereitungen kämen voran, hieß es. Nachdem kürzlich die relevanten Regulatoren ihre Unterstützung signalisiert hatten, gaben demnach nun die Vorstände grünes Licht.Mit der Verschmelzung wird die rechtliche Integration der Deutschen Postbank in den Konzern perfekt, gut zehn Jahre nach Übernahme der Bonner Retail-Bank. Zunächst war die Postbank 2018 mit der Retail-AG der Deutschen Bank zur DB Privat- und Firmenkundenbank AG (DB PFK AG) fusioniert. Kurz nach einer strategischen Neuausrichtung im vergangenen Sommer ließ Manfred Knof, Leiter des Massengeschäfts im Inland, die Verschmelzung dieses Gebildes auf den Konzern prüfen.”Die Überführung des Geschäfts mit den Privat- und Firmenkunden von Deutscher Bank und Postbank in Deutschland in den Mutterkonzern soll 2020 ein weiterer Teil der strategischen Transformation werden”, erklärte die Bank. Mit dem Termin im zweiten Quartal steht der Zeitpunkt “der rechtlichen und systemischen Verschmelzung” fest. Darüber hinaus ändert sich zunächst nicht viel: Die Arbeitsverträge der Mitarbeiter der DB PFK AG, teils im Angestellten-, teils im Beamtenstatus, ändert die Verschmelzung nicht, wie mitgeteilt wird. Kontonummern von Kunden bleiben ebenso bestehen wie die Zuordnung von Kundenberatern und die Service-Leistungen beider Marken. Zugleich heißt es, eine Fokussierung des Produktangebotes sowie eine Modernisierung von Prozessen und Plattformen sollten “das Kundenerlebnis verbessern”. Auch werde etwa die Betreuung von Kunden einfacher, die Produkte in beiden Rechtseinheiten besitzen.Bis das Institut die hinter den Marken Deutsche Bank und Postbank stehenden IT-Systeme vereinheitlicht hat, dürften ohnehin noch ein bis zwei Jahre ins Land gehen. Zu klären sein dürfte auch noch die Rechtsform der ehemaligen Postbank-Aktivitäten, die bisher als Tochter der DB PFK AG fungierten. Offen sind einstweilen ferner die künftigen Positionen des zehnköpfigen Vorstands der AG um dessen Vorsitzenden Manfred Knof. Ebenso steht nach wie vor die Zahl der vor einem Abbau stehenden Arbeitsplätze im Massengeschäft nicht fest.Klar ist, dass die Bank Parallelstrukturen und -prozesse eliminieren will. Wie Knof im Dezember erklärte, soll die Verschmelzung dazu beitragen, die Kosten allein im Privatkundengeschäft bis 2022 um 1,4 Mrd. Euro zu senken. Zugleich soll die Sparte ihre Erträge um jährlich 2 % steigern. Im Schlussquartal sind die Einnahmen binnen Jahresfrist um 7 % auf rund 1,2 Mrd. Euro gefallen, während sich der Vorsteuerverlust um 11 Mill. auf 283 Mill. Euro verringerte. 2019 habe die Sparte durch “Maßnahmen in der Zentrale, in unseren Operationseinheiten sowie in unserem Filialnetz die Synergien aus der Zusammenführung von Deutscher Bank und Postbank um 200 Mill. Euro gesteigert”, schrieb Knof den Mitarbeitern Ende Januar. Bank nimmt Kernkapital auf Ebenfalls am Montag hat die Bank die Aufnahme zusätzlichen Kernkapitals von mindestens 1 Mrd. Dollar angekündigt. Die Emission sei ein weiterer Schritt, die Einhaltung der regulatorischen Kapitalanforderungen sicherzustellen, und unterstütze die Bank in dem Vorhaben, 2020 eine Verschuldungsquote von 4,5 % zu erreichen.