Gruppe Börse Stuttgart vernetzt sich in Europa

Transparenz, beste Ausführungspreise und höchste Handelsqualität für private Anleger - Drei Börsenlizenzen dafür genutzt

Gruppe Börse Stuttgart vernetzt sich in Europa

Die eigenen Stärken in geeigneten Märkten ausspielen – dieser Leitlinie folgt die Gruppe Börse Stuttgart mit ihren Tochtergesellschaften in Europa. Konkret heißt das: Wir nutzen die drei Börsenlizenzen und das außerbörsliche Handelsnetzwerk unserer Unternehmensgruppe, um Transparenz, beste Ausführungspreise und höchste Handelsqualität zu privaten Anlegern in europäischen Ländern zu tragen. Ob in Deutschland, Skandinavien, den Benelux-Staaten oder der Schweiz: Wir wollen durch hochwertige Angebote Privatanleger bestmöglich bei ihren Investments unterstützen, weil wir von dieser Mission überzeugt sind. Zukunft in Europa”Unsere Zukunft liegt in Europa”, sagte der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1999. Zum selben Schluss kamen im gleichen Jahr die Verantwortlichen der Börse Stuttgart, die einen Namen für das neue Handelssegment für verbriefte Derivate suchten. Die Wahl fiel auf “European Warrant Exchange” oder kurz Euwax. Dieser Blick zurück verdeutlicht: Die europäische Ausrichtung gehört zur DNA der Gruppe Börse Stuttgart. Das Euwax-Segment spielt dabei nach wie vor eine zentrale Rolle. Es zieht Orders nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Österreich und der Schweiz an. Mehr als ein Drittel der im Handelssegment aktiven Emittenten haben ihren Sitz im europäischen Ausland. Heute ist das Euwax-Segment die größte börsliche Plattform für verbriefte Derivate in Europa. Hybrides MarktmodellDiese starke Marktposition kommt nicht von ungefähr: Der Schlüssel liegt im hybriden Marktmodell der Börse Stuttgart, in dem Handelsexperten den elektronischen Handel mit verbrieften Derivaten optimieren. Neben den Emittenten, die für ihre Produkte das Market-Making übernehmen, können auch die Handelsexperten Liquidität bereitstellen. So berücksichtigen sie bei der Preisermittlung neben den Emittenten-Quotes auch die Kundenaufträge im Orderbuch. Dadurch können viele Orders zu Preisen ausgeführt werden, die innerhalb der Preisspanne des Emittenten liegen. Auch jenseits der Liquiditätsbereitstellung erhöhen die Handelsexperten die Qualität: Beispielsweise prüfen sie eingehende Orders und Quotes auf Plausibilität – als Service für Anleger und Emittenten bei 1,8 Millionen handelbaren Produkten.Mit dem Euwax-Segment als Basis verfolgt die Gruppe Börse Stuttgart heute einen ganzheitlichen europäischen Ansatz bei verbrieften Derivaten, der mehrere Standbeine hat und die Besonderheiten der jeweiligen Märkte berücksichtigt. Der erste Schritt war 2008 der Kauf der zweitgrößten schwedischen Börse Nordic Growth Market – kurz NGM – und der Aufbau des Handelssegments NDX für verbriefte Derivate. Skandinavien stand nicht von ungefähr im Fokus, verfügen doch die nordischen Länder über eine ausgeprägte Anlagekultur. Skandinavien im BlickSeit zehn Jahren zeigt sich: Für die aktiven Anleger in Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark ist der Handel mit verbrieften Derivaten das richtige Angebot. Die Risikoaffinität schwedischer Anleger ist hoch, wie Zahlen des europäischen Dachverbands für Strukturierte Wertpapiere EUSIPA zeigen: Im ersten Halbjahr 2018 entfielen in Schweden 80 % der Börsenumsätze mit verbrieften Derivaten auf Hebelprodukte – in Deutschland waren es 54 %.Beim Aufbau des NDX-Segments floss umfassendes Know-how zu Produkten und Marktstrukturen ebenso ein wie die engen Beziehungen zu Emittenten. Bei der konkreten Ausgestaltung des Handels fand allerdings bewusst kein “Copy and Paste” des Stuttgarter Modells statt. Denn der Markt für verbriefte Derivate in Skandinavien ist weniger fragmentiert als der deutsche: Es gibt wesentlich weniger Papiere – aktuell sind an der NGM rund 12 000 Anlage- und Hebelprodukte handelbar – und weniger Emittenten. Diesem Markt konnte ein einfaches Handelsmodell mit automatischem Order-Matching im Handelssystem Elasticia gerecht werden. So wurde das vorrangige Ziel erreicht, interessierten Anlegern rasch Zugang zu verbrieften Derivaten zu verschaffen.Ein weiterer Baustein der europäischen Präsenz der Gruppe Börse Stuttgart kam 2014 mit der Übernahme von Cats hinzu. Heute ist Cats von der BaFin lizensiert und das führende außerbörsliche Netzwerk für den Handel mit verbrieften Derivate in Europa. Es ermöglicht den fast 90 angeschlossenen Nutzern – Order-Flow-Providern sowie Emittenten und Market-Makern – bilateralen Handel und deckt ein breites Produktuniversum ab. Hinzu kommen Funktionen für Order-Management und -Routing. Die Handelsteilnehmer stammen aus zehn Ländern: Neben den großen Märkten Deutschland, Frankreich, Schweiz, Niederlande und Österreich sind dies Belgien, Luxemburg, Schweden, Dänemark und Portugal. Cats will diese und weitere Märkte nachhaltig zusammen mit den Emittenten weiterentwickeln. Eine einzige SchnittstelleDas Netzwerk Cats ist sehr effizient: Ein Emittent kann sich über eine einzige Schnittstelle mit einer Vielzahl von Order-Flow-Providern verbinden. Dabei sind einfache, standardisierte Anbindungen an Cats möglich, aber auch die Berücksichtigung spezieller Wünsche der Handelsteilnehmer. Der Handel läuft nach dem Request-for-Quote-Prinzip im eigenständigen IT-System von Cats ab, das sich durch hohe Stabilität und Skalierbarkeit auszeichnet.Die Maxime, angemessen auf Marktstrukturen einzugehen, kommt auch bei der jüngsten internationalen Tochter der Gruppe Börse Stuttgart zum Tragen. Nach der Übernahme Anfang 2018 agiert die BX Swiss eigenständig als Handelsplatz mit Schweizer Identität, der Schweizer Anlegern ein attraktives Spektrum an gelisteten Wertpapieren zu vorteilhaften Konditionen anbieten möchte. Im August hat die BX Swiss auch den Handel mit verbrieften Derivaten aufgenommen und schafft in der Schweiz einen exklusiven Zugang zu Wikifolio-Zertifikaten. Diese aktiv gemanagten Zertifikate stoßen bei Privatanlegern in Deutschland schon seit 2012 auf großes Interesse.Die BX Swiss will den börslichen Handel mit verbrieften Derivaten insgesamt beleben – die Schweiz ist in dieser Anlageklasse zwar nach ausstehendem Volumen der größte Markt in Europa, weist bisher aber nur relativ geringe Börsenumsätze auf. Deshalb arbeitet die BX Swiss an einem neuen Segment für strukturierte Produkte – mit führenden Emittenten als Partnern. Dabei kann die BX Swiss auf das bewährte Handelssystem Elasticia der NGM zurückgreifen. Da auch in der Schweiz die Zahl an gelisteten Produkten und Emittenten bei verbrieften Derivaten relativ gering ist, lässt sich das Handelsmodell so aufsetzen wie in Skandinavien. Dies wird den Marktteilnehmern einen verlässlichen Rahmen bieten: Die Emittenten können als Market-Maker ein hohes Maß an Liquidität bereitstellen, und Anleger profitieren von engen Spreads für hohe Volumina in einem breiten Produktuniversum. Verschiedene HandelsmodelleAuch in der Schweiz zeigt sich also exemplarisch: Anlegerorientierung und Handelsqualität stehen für die Gruppe Börse Stuttgart im Mittelpunkt. Dabei setzen die jeweiligen Handelsplätze bewusst auf unterschiedliche Handelsmodelle, um den Besonderheiten einzelner Märkte und den Bedürfnissen der privaten Anleger vor Ort gerecht zu werden. Gleichzeitig ist es unser Anspruch, mit unseren Dienstleistungen Europa weiter zu verbinden, grenzüberschreitende Prozesse zu schaffen und technische Systeme zu harmonisieren. Die Gruppe Börse Stuttgart wird sich auch künftig weiter in Europa vernetzen – immer mit Blick auf Privatanleger.—-Michael Völter, Vorsitzender des Vorstands der Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e.V.