Hannover Rück legt die Latte höher

Rückversicherer peilt 2019 mehr Gewinn an - Großschadenbudget steigt - Kapitalanlagenrendite über Plan

Hannover Rück legt die Latte höher

Trotz einer Anhäufung von Wirbelsturmschäden im dritten Quartal und Einmalbelastungen aus dem US-Mortalitätsgeschäft steht die Hannover Rück zu ihrem Ziel eines Gewinns über 1 Mrd. Euro in diesem Jahr. 2019 nimmt die Talanx-Tochter 1,1 Mrd. Euro ins Visier. Anleger sind angetan.ste Hamburg – Die Hannover Rück sieht sich nach dem dritten Quartal im Plan, den 2018 angestrebten Milliardengewinn trotz einer einmaligen Belastung im Zuge der Sanierung in ihrem US-Mortalitätsgeschäft zu erreichen. Der Rückversicherer profitierte in den ersten neun Monaten neben der Steigerung der gebuchten Bruttoprämie um 11,2 % davon, dass die Großschadenbelastung durch Naturkatastrophen anders als im vorigen Jahr, als die Hurrikans “Harvey”, “Irma” und “Maria” in der Karibik und den USA ins Kontor schlugen, im Rahmen der Erwartungen blieb.Zudem fiel das Kapitalanlageergebnis nach den Worten von Finanzvorstand Roland Vogel wieder “sehr gut” aus, auch wenn es deutlich unter dem Vorjahresniveau lag. Im vergangenen Jahr hatte die Hannover Rück die Belastungen durch außerordentliche Erträge von 220 Mill. Euro aus dem Verkauf der börsennotierten Aktien abgefedert. Den damit einhergehenden Wegfall der Dividendenerträge habe man gut kompensiert, was sich am Anstieg der ordentlichen Kapitalanlagenerträge auf 994 Mill. Euro ablesen lasse, unterstrich Vogel in einer Telefonkonferenz mit Medienvertretern. Die Kapitalanlagenrendite lag mit 3,2 % über dem Zielniveau von 2,7 %. Weniger Schäden als 2017Zur Entwicklung in der Schaden-Rückversicherung sagte er, die kombinierte Schaden-Kosten-Quote liege nach neun Monaten mit 96,8 (i.V. 104,4) % über dem Zielwert von 96 %. Es bestehe aber die Zuversicht, das Ziel im Gesamtjahr zu erreichen. Die Nettogroßschadenbelastung erreichte bis Ende September 365 (894) Mill. Euro, womit noch rund 460 Mill. Euro des Jahresbudgets für das vierte Quartal blieben. Die Liste der Großschäden sei im dritten Quartal voller geworden: Größter Einzelschaden war der Taifun “Jebi” in Japan mit gut 103 Mill. Euro. Für den Hurrikan “Michael” Anfang Oktober in Amerika gebe es noch keine genauen Rechnungen, er dürfte sich aber in der Größenordnung des September-Hurrikans “Florence” (rund 40 Mill. Euro) bewegen, meinte Vogel.In der Personen-Rückversicherung sei ein gutes Ergebnis durch die erwarteten Vertragsrückzüge im US-Mortalitätsgeschäft überlagert worden. Die Rückzüge ergaben eine Belastung des IFRS-Ergebnisses von 218 Mill. Euro (260 Mill. Dollar). Für das Gesamtjahr rechnet der Rückversicherer aktuell mit einer Belastung von insgesamt 350 Mill. bis 400 Mill. Dollar. In den Folgejahren würden die bisherigen Belastungen für die entsprechenden Verträge weitgehend entfallen, hob Vogel hervor. Das operative Ergebnis des Segments erreichte in den ersten neun Monaten 155 (i.V. 206) Mill. Euro.Der Finanzchef stellte in Aussicht, dass die Dividende für 2018 wieder 5 Euro je Aktie erreichen könnte. Für 2019 stellte die Hannover Rück ein währungskursbereinigtes Bruttoprämienwachstum im einstelligen Prozentbereich, eine Kapitalanlagenrendite von 2,8 %, ein “substanziell” verbessertes Ergebnis im US-Mortalitätsgeschäft und einen stabilen Ergebnisbeitrag aus der Schaden-Rückversicherung in Aussicht. Das Konzernergebnis soll bei 1,1 Mrd. Euro landen. Das Großschadenbudget für 2019 hob der Rückversicherer nach drei Jahren mit 825 Mill. Euro auf 875 Mill. Euro an. Dies spiegele das Geschäftswachstum und nicht einen erhöhten Risikoappetit wieder, so Vogel. Die Aktie des Rückversicherers legte 0,7 % auf 122,50 Euro zu.