Die Hannover Rück hat ihr operatives Ergebnis in den ersten drei Quartalen mehr als verdoppelt. Dabei halfen ein überraschend stark verbessertes versicherungstechnisches Ergebnis, weniger Großschäden und der Kapitalanlageerfolg. Für 2012 zeichnet sich deshalb ein Rekordergebnis ab. Der MDax-Wert gewann 4,5 %.m. Hannover – Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück präsentierte ein um 75,7 % auf 670,8 Mill. Euro verbessertes Konzernergebnis für die ersten neun Monate. Je Aktie wurden 5,56 (3,15) Euro verdient. Ausschlaggebend für das überraschende gute Ergebnis waren ein kräftiges Netto-Prämienwachstum von 13,7 %, ein massiv reduzierter versicherungstechnischer Verlust von 52,9 (413,3) Mill. Euro sowie eine geringere Schadenbelastung. Das spiegelte sich in einer Combined Ratio von 96,8 (105) % in der Schaden-Rück wider.Trotz des Niedrigzinsumfeldes wurde bei den Kapitalanlagen ein Ergebnis von 1,2 (0,95) Mrd. Euro erwirtschaftet, was einer Rendite von 4,3 (3,6) % entsprach. Dazu trugen nicht realisierte Gewinne der erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände bei, die hauptsächlich durch die Wertentwicklung der Inflation Swaps und der Modco (Modified-Coinsurance)-Derivate getrieben wurden. Aus der Wertentwicklung der Modco-Derivate ergaben sich nicht realisierte Gewinne von 45,8 Mill. Euro, aus den Inflation Swaps resultierten 11,4 Mill. Euro. Insgesamt gab Hannover Rück nicht realisierte Gewinne in Höhe von 61,0 Mill. Euro an.Mit dem Neunmonatsergebnis habe der Rückversicherer “eine gute Ausgangsposition für ein sehr erfreuliches Ergebnis für das Gesamtjahr 2012” gelegt, sagte Vorstandsvorsitzender Ulrich Wallin. Zurzeit könnten noch keine seriösen Aussagen zu den Belastungen aus dem jüngsten Hurrikan “Sandy” gemacht werden. Angeblich kommen auf die gesamte Assekuranz Forderungen von 5 bis 20 Mrd. Dollar zu. Für das Gesamtjahr hat Hannover Rück die Großschäden mit 560 Mill. Euro budgetiert. Dieses Jahresbudget sieht Finanzvorstand Roland Vogel derzeit noch nicht in Gefahr (siehe Grafik).”Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass ein Konzernergebnis von mehr als 800 Mill. Euro realistisch ist”, prognostizierte Wallin. Damit würde der bisherige Rekord des Jahres 2010 von 749 Mill. Euro klar übertroffen. Voraussetzung sei aber, dass die Großschadenbelastung den Erwartungswert von 560 Mill. Euro nicht wie 2010 und 2011 wesentlich überschreite. Auch dürfe es nicht zu erdrutschähnlichen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommen. Höhere WachstumsprognoseAufgrund des unverändert günstigen Umfelds wurde die Wachstumsprognose für die Bruttoprämien des Gesamtjahres von bislang “5 bis 7 %” auf “8 bis 9 %” angehoben. In der Schaden-Rückversicherung seien die Marktbedingungen “unverändert gut”. Während der unterjährigen Vertragserneuerungen konnten überwiegend risikoadäquate Raten erzielt werden, sprich: Es kam zu keinem Prämienabrieb. Vielmehr konnte die Hannover Rück in einem harten Markt überwiegend ihre Prämienvorstellungen durchsetzen.In der Personen-Rückversicherung geht die Gesellschaft für 2012 von einem organischen Wachstum der Bruttoprämie zwischen “8 und 9 %” aus. Bislang waren für dieses Wachstumsfeld nur “5 bis 7 %” prognostiziert worden. Bei den Kapitalanlagen strebt Hannover Rück eine Rendite von “über 3,5 %” an.—– Wertberichtigt Seite 8