Hannoversche Volksbank zahlt Dividende
ste Hamburg
Die Hannoversche Volksbank will für das Geschäftsjahr 2020 eine im Vorjahresvergleich unveränderte Dividende von 5,5% aus dem Jahresüberschuss von 16,1 (i.V. 3,0) Mill. Euro zahlen. Man erfülle die Prämisse der Bankenaufseher, sagte Vorstandschef Jürgen Wache anlässlich der Präsentation der Geschäfts- und Ergebnisentwicklung im vergangenen Coronakrisenjahr. Die nachhaltige Ertragsfähigkeit und die Unterlegung des Wachstums mit Eigenkapital seien nicht beeinträchtigt.
Bei einem leicht erhöhten Betriebsergebnis vor Bewertung von 62,5 (62,2) Mill. Euro sei eine Zuführung zu den Reserven von fast 22 Mill. Euro vorgesehen, zudem seien Pauschalwertberichtigungen gebildet. Dass die rund 125000 Mitglieder als Eigentümer mit einer Dividende in der geplanten Größenordnung an dem guten Gewinn partizipierten, sei angemessen, so Wache. Er sei optimistisch, dass es im Zuge der Pandemie zu keinen dramatischen Auswirkungen auf die Gewinn-und-Verlust-Rechnung der Bank kommen werde, die mit einer Gesamtkapitalquote von 15,6 (i.V. 13,7)% die aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen von derzeit 11,5% erfülle. Die Fähigkeit, zur Stärkung des Eigenkapitals Gewinne zu thesaurieren, bleibe erhalten.
Die Hannoversche Volksbank, nach eigenen Angaben die mitgliederstärkste Volksbank in Norddeutschland, brauche zur Stärkung nicht nach Geschäftsguthaben zu suchen. Wache unterstrich, dass das Institut, das mit einer 2020 um 7,7% auf 7,1 Mrd. Euro gestiegenen Bilanzsumme zu den 20 größten genossenschaftlichen Primärbanken gehört, ertragreich wachse. Zwar sank der Zinsüberschuss im Berichtsjahr um 4,9 Mill. auf 129,5 Mill. Euro. Der Rückgang sei aber neben den Auswirkungen der Nullzinslandschaft zur Hälfte auf das Verbot der Dividendenausschüttung für das Zentralinstitut DZBank durch die Bankenaufseher zurückzuführen.
Mit Blick auf das Kreditgeschäft sagte der Bankchef, es sei 2020 ein Rekordvolumen von 1,4 Mrd. Euro mit Schwerpunkt bei gewerblichen Wohnungsfinanzierungen und privaten Baufinanzierungen zugesagt worden. Der Bestand herausgegebener Kredite sei wie angestrebt um 8,3% bzw. 393 Mill. Euro auf 5,1 Mrd. Euro gestiegen. Dabei habe man bei der Bonität keine Abstriche gemacht, die Margen stimmten. Die Kosten seien 2020 gesunken, das Betriebsergebnis vor Bewertung liege gemessen an der Durchschnittsbilanzsumme (DBS) mit 0,90 (0,96)% nur knapp unter dem Vorjahresniveau, aber über dem Durchschnitt der Volks- und Raiffeisenbanken, so Wache weiter. Für 2021 rechnet das Institut Wache zufolge mit einem Niveau von etwa 0,87% der DBS. Das Kreditwachstum wird bei rund 350 Mill. Euro erwartet. Bei der Risikovorsorge erwartet die Hannoversche Volksbank, die infolge der zusätzlichen Belastungen während der Pandemie ihren Mitarbeitern eine Corona-Prämie von jeweils 1500 Euro gezahlt hat, einen Anstieg. Der Vorstandschef betonte aber, dass man die Belastungen aus dem Jahresergebnis tragen und zudem Steuern und Dividende zahlen könne.
Hannoversche Volksbank | ||
Kennzahlen nach HGB | ||
in Mill. Euro | 2020 | 2019 |
Zinsüberschuss | 129 | 134 |
Provisionsüberschuss | 47 | 45 |
Verwaltungsaufwand | 111 | 113 |
Betriebsergebnis vor Bewertung | 62 | 62 |
Bewertungsergebnis * | – 20 | 6 |
Jahresüberschuss | 16 | 3 |
Aufwand-Ertrag-Rel. (%) | 64,0 | 64,8 |
Bilanzsumme | 7 053 | 6 551 |
Kundenkredite | 5 127 | 4 734 |
Kundeneinlagen | 5 382 | 5 017 |
Gesamtkapitalquote (%) | 15,6 | 13,7 |
Beschäftigtenzahl | 1 004 | 1 032 |
*) Kredit- und Wertpapierbestand inkl. BeteiligungenBörsen-Zeitung |