PERSONEN

Hans Schmid

mic - Herzlich, zugewandt, kenntnisreich und humorvoll: Das war Johann ("Hans") Schmid, und zwar als Mitmensch und als Pressesprecher des Sparkassenverbands Bayern von 1997 bis 2012. Der Sparkassenorganisation hatte der Familienvater viel Energie...

Hans Schmid

mic – Herzlich, zugewandt, kenntnisreich und humorvoll: Das war Johann (“Hans”) Schmid, und zwar als Mitmensch und als Pressesprecher des Sparkassenverbands Bayern von 1997 bis 2012. Der Sparkassenorganisation hatte der Familienvater viel Energie gewidmet. Als die Autoimmunerkrankung Guillain-Barré-Syndrom bereits zugeschlagen und das periphere Nervensystem zerstört hatte, als er weder seine Hände bewegen noch sprechen konnte, als er seine Gedanken nur noch über Augenbewegungen mitteilte und als aber der Entschluss noch nicht feststand, dann als 60-Jähriger die lebensverlängernden Therapien abbrechen zu lassen – auch da betonte Schmid noch, wie sehr er seinen Beruf geliebt habe. Rational habe er schnell begriffen nach seiner Erkrankung, dass das Berufsleben zu Ende sei, diktierte er per Augenbewegung in seinem Erlebnisbericht “Wahn und Wirklichkeit” über das Guillain-Barré-Syndrom: “Aber emotional scheint das noch einige Zeit zu dauern.”Tatsächlich war Schmid nicht nur mit Verstand, sondern auch mit Herz und Seele dabei. 1979 als Referent in die Sparkassenabteilung des bayerischen Verbands eingetreten, intensivierte er sehr bald den Kontakt zwischen Akteuren im Umfeld der öffentlich-rechtlichen Institute. Legendär sei seine Idee gewesen, kommentiert die Pressestelle des Sparkassenverbands Bayern in einer Mitteilung, Medienschaffende, Unternehmenskommunikatoren, Wirtschaftsvertreter und später auch Politiker in München beim Kartenspiel Schafkopf zusammenzubringen. Er habe es verstanden, die nötige professionelle Distanz zu seinen Ansprechpartnern in den Medien mit menschlicher Wärme zu verbinden. Für die Sparkassenvorstände Ulrich Netzer und Roland Schmautz ist klar: Schmid sei ein gewandter Meister des Beziehungsmanagements gewesen, der über einen nahezu unerschöpflichen Fundus an fachlichem Wissen und zwischenmenschlicher Klugheit verfügt habe.Nach seiner Erkrankung wurde für Schmid sein Körper zum Gefängnis. “Einzelhaft, absolut ausbruchssicher”, wie er selbst notierte. Kurz vor seinem Tod am 13. Januar verabschiedete er sich in seinem Blog mit den Sätzen: “Heute beginnt für mich die Weiterreise zu neuen Horizonten. Beim Ausstieg begleitet mich die Familie. Danke für das Leben, das ich mit euch teilen durfte. Nun unter jenseits.org erreichbar :).”