Haspa nicht zufrieden mit Halbjahresergebnis
ste Hamburg – Ein im Vorjahresvergleich um 11 % gesunkener Zinsüberschuss hat der Hamburger Sparkasse (Haspa) im ersten Halbjahr ein enttäuschendes Ergebnis beschert. Die größte deutsche Sparkasse, deren Bilanzsumme sich zum 30. Juni um 2 % auf 44,7 Mrd. Euro erhöhte, verbuchte dem veröffentlichten Zwischenbericht zufolge mit 35 (i.V. 40) Mill. Euro ein “insgesamt nicht ganz zufriedenstellendes Halbjahresergebnis”.Den Rückgang führt das Institut auf das “historische Niedrig- und Negativzinsumfeld” zurück, das insbesondere den Zinsüberschuss belastet habe. Die Ertragslage hätten ferner erneut hohe und steuerlich nicht berücksichtigungsfähige Aufwendungen aus der Bewertung der Pensionsrückstellungen sowie weiterhin hohe regulatorische Anforderungen belastet. Die Haspa, die zur kleinen Gruppe der privatrechtlich organisierten freien Sparkassen in Deutschland gehört, verweist ferner auf Kosten aus Investitionen in das neue Filialkonzept, die Erweiterung digitaler Angebote und die Erschließung neuer Geschäftsfelder sowie den Ausbau von Kooperationen mit der Sparkassen-Finanzgruppe.Als letzte der rund 390 Sparkassen in Deutschland will die Haspa von 2019 an das Kernbanksystem OSPlus des zentralen IT-Dienstleisters der Gruppe, Finanz Informatik (FI), nutzen. Für die Überführung eines Großteils der eigenen Anwendungen auf OSPlus sind den im Herbst 2016 vorgestellten Plänen zufolge Investitionen von 145 Mill. Euro vorgesehen. Zudem investiert die Haspa, die 1,5 Millionen Privat- und Firmenkunden zählt, bis 2019 weitere 25 Mill. Euro in den Ausbau digitaler Angebote sowie rund 30 Mill. Euro in ein neues Filialkonzept, das seit 2017 umgesetzt wird.Das Betriebsergebnis vor Bewertung gemäß Definition des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), die unter anderem Sondereffekte außen vor lässt, landete im ersten Halbjahr den Angaben zufolge deutlich unter dem Vorjahres- und etwas unter dem Planwert bei 137 Mill. Euro. Nach Abzug des neutralen Ergebnisses von 54 Mill. Euro, in dem Sonder-, aperiodische und betriebsfremde Effekte ausgewiesen sind, sowie rund 14 Mill. Euro Bewertungsergebnis verbuchte die Haspa ein um 22 % vermindertes Ergebnis vor Steuern von 69 (88) Mill. Euro.Für das Gesamtjahr 2018 stellt die Sparkasse ein Betriebsergebnis vor Bewertung deutlich unter dem Vorjahresniveau von 324 Mill. Euro sowie auch deutlich unter dem Planwert in Aussicht. Das Jahresergebnis, das vollständig an die Haspa-Finanzholding fließen wird, dürfte “etwas unter dem Niveau des Vorjahres und auch unter den Erwartungen liegen”. Das Jahresergebnis 2017 lag bei 80 Mill. Euro. Ein neues Programm zur Kostensenkung plant die Haspa, die unlängst Negativzinsen für Privatkunden einführte, die mehr als eine halbe Million Euro auf Girokonten verwahren (vgl. BZ vom 22. August), laut einer Sprecherin nicht.Die Sparkasse betreute Ende Juni 2018 insgesamt knapp 1,4 Millionen Girokonten. In den ersten sechs Monaten wurden den Angaben zufolge brutto fast 30 000 Neukunden gewonnen.—– Personen Seite 16