Helaba und Nord/LB kommen nicht zusammen
ski Frankfurt – Ein Zusammenschluss zwischen den Landesbanken Helaba und Nord/LB kommt nicht zustande. Nach Informationen der Börsen-Zeitung teilte der Vorstand der Helaba den Mitgliedern von Trägerversammlung und Verwaltungsrat des Instituts schriftlich mit, dass die Fusionsgespräche mit den Kollegen der Nord/LB ohne Einigung beendet worden seien. Das Schreiben trägt das Datum 21. Dezember 2018. Unterdessen hat die EZB-Bankenaufsicht den Druck auf den Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, deutlich verstärkt, rasch eine Lösung für die dringend auf frisches Eigenkapital angewiesene Nord/LB zu präsentieren.Die Helaba hatte bis Ablauf der Frist für verbindliche Angebote am 28. November keine Offerte für die Nord/LB abgegeben, aber weitere Gesprächsbereitschaft signalisiert. Seitdem liefen auf Vorstandsebene Gespräche über die Möglichkeit einer Fusion, während in Hannover offiziell über die Gebote der zunächst vier interessierten Finanzinvestoren Advent, Apollo, Centerbridge und Cerberus verhandelt wurde. Aus diesem Kreis soll Advent ausgeschieden sein. Die Kommunikation ist dabei recht diffus, ließ doch der Nord/LB-Aufsichtsratsvorsitzende und niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) Ende Dezember wissen, es lägen noch überhaupt keine verbindlichen Angebote vor. Anfang Dezember hatte er im Gespräch mit der Börsen-Zeitung gesagt, das Land Niedersachsen als bisheriger Mehrheitseigner der Nord/LB hoffe weiterhin auf eine Lösung innerhalb des öffentlichen Bankenlagers und eine Verbindung mit der Helaba.Diese Lösung erscheint aber dem hessisch-thüringischen Institut, zumal unter dem objektiv gegebenen Zeitdruck, offenkundig als nicht darstellbar, daher das intern verkündete Ende der Fusionsgespräche. So würde ein Zusammengehen beider Häuser nicht nur eine Due Diligence bei der Nord/LB, sondern umgekehrt auch eine intensive Prüfung der Helaba-Bücher durch das Hannoveraner Haus erfordern. Im Umfeld der Helaba wie auch seitens manches anderen Interessenten war zudem schon früher deutliche Unzufriedenheit über Umfang und Qualität der von der Nord/LB im Datenraum bereitgestellten Informationen zu spüren gewesen.Derweil hat die EZB dem DSGV gleichsam, wie es in der Sparkassen-Finanzgruppe heißt, “die Pistole auf die Brust gesetzt”. Im Kern gibt es aus Sicht der europäischen Bankenaufseher drei Möglichkeiten. Entweder bewegt Schleweis seine Mitglieder und die Politik dazu, einen kapitalkräftigen Finanzinvestor oder auch Hedgefonds als Mehrheitseigentümer der Nord/LB zu akzeptieren. Oder, zweitens, der DSGV stellt eine umfassendere Beteiligungslösung der Gruppe, gegebenenfalls unter Einschluss der Stützungsfonds, für die Landesbank auf die Beine. Als dritte Option soll die EZB dem Vernehmen nach ziemlich unverhohlen die Abwicklung des Instituts in den Raum gestellt haben. Wie es in informierten Kreisen heißt, müssen die maßgeblichen Entscheidungen spätestens im Februar fallen, also beizeiten vor Feststellung der 2018er Bilanz der Nord/LB.—– Nebenstehender Kommentar