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Hohe Zinsen bescheren Sabadell Rekordgewinn mit einem Anstieg von 43%

Die Zinseinnahmen von Spaniens viertgrößter Bank legen bis Juni um fast 30% zu. Auch die britische Tochter TSB macht nach den Problemen der letzten Jahre wieder Freude.

Hohe Zinsen bescheren Sabadell Rekordgewinn mit einem Anstieg von 43%

Hohe Zinsen bescheren Sabadell Rekordgewinn im ersten Halbjahr

Spanische Bank senkt Gebühren für ihre Kunden

ths Madrid

Banco Sabadell hat in den ersten sechs Monaten des Jahres so viel verdient wie noch nie zuvor in einem Halbjahr. Der Reingewinn bis Juni erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 43,6% auf 564 Mill. Euro, wie Spaniens viertgrößtes Geldinstitut am Donnerstag mitteilte. Im Gesamtjahr erwarte man daher erstmals einen Gewinn von über einer Milliarde Euro, sagte der Finanzvorstand Leopoldo Alvear vor Analysten.

Wie die anderen spanischen Banken profitiert Sabadell mit seiner Ausrichtung auf das Retailgeschäft stark von den deutlichen gestiegenen Leitzinsen in Europa. So wuchs der Zinsüberschuss bis Juni um 29% auf 2,27 Mrd. Euro. Im Gesamtjahr soll das Wachstum nun bei 20% (bisher 16 bis 19%) liegen. Trotz höherer Zinsen stieg die Kreditvergabe an Privatkunden und Unternehmen, die Hypotheken waren jedoch rückläufig.

Das Wachstum des Zinsüberschuss glich die um 4,4% geringeren Erträge durch Provisionen von knapp 700 Mill. Euro mehr als aus. Sabadell senkte viele Gebühren für die Kunden, die man zu Zeiten der Negativzinsen angehoben hatte. „Bei wachsenden Zinserlösen macht es weniger Sinn, Gebühren für Dienstleistungen am Kunden zu erheben“, erklärte der CEO der Bank, César González-Bueno.

Allerdings sträubt sich Sabadell, wie die anderen spanischen Banken, die höheren Zinsen auch auf die Einlagen der Kunden anzuwenden. Der Ärger bei Kleinsparern wächst in Spanien. Der Branchenprimus Santander hatte bei der Vorlage seiner Halbjahresbilanz, die ebenfalls einen Rekordgewinn ausweist, am Tag zuvor argumentiert, dass die Banken über ausreichende Liquidität verfügten und daher nicht auf eine bessere Vergütung der Kundeneinlagen angewiesen seien.

In der Bilanz machte sich auch die Erholung der einst problembehafteten britischen Tochter TSB bemerkbar, die den Gewinn um 71% auf 106 Mill. Euro steigerte. Die Eigenkapitalrendite (RoTE) von 10,5% übertraf das Jahresziel von 9%.

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