Hurrikane durchwirbeln Bilanz der Munich Re

Drohender Quartalsverlust lässt Aktionäre des Rückversicherers kalt

Hurrikane durchwirbeln Bilanz der Munich Re

sck München – Nach Jahren geringer Großschäden aus Naturkatastrophen setzen die Hurrikane “Harvey” und “Irma” der Erfolgsrechnung der Munich Re zu. Der größte Rückversicherer der Welt hat mit seiner jüngsten Ergebniswarnung die Investoren aufhorchen lassen. Allerdings kamen die Aktien der etablierten Anbieter trotz eines sich abzeichnenden Quartalsverlusts des Marktführers und befürchteter hoher Belastungen der gesamten Branche nach den beiden verheerenden Wirbelstürmen noch glimpflich davon.Nach anfänglichen Kursverlusten drehte das Papier des Münchner Dax-Konzerns zeitweise ins Plus und ging mit 176,05 Euro fast unverändert aus dem Xetra-Handel. Der Titel des Rivalen Swiss Re begrenzte die Einbußen zum Handelsschluss auf 0,2 %. Beide Häuser verfügen über ein umfangreiches Exposure in den USA, dem größten Versicherungsmarkt der Welt. Die Aktie der Hannover Rück, die weniger in den USA engagiert ist als ihre beiden größten Wettbewerber, notierte 1,5 % auf 102,65 Euro fester.Die Anleger reagierten auf die Warnung des Branchenprimus vor allem deshalb relativ gelassen, weil sie erwarten, dass die Ausschüttungen und die Aktienrückkäufe davon nicht gefährdet sind. Zudem glauben sie, dass die Hurrikane dazu beitragen könnten, die Preise für Naturkatastrophendeckungen zu erhöhen.Unter dem Eindruck umfangreicher Schäden durch die beiden Hurrikane hat sich die Munich Re unter ihrem neuen Vorstandschef Joachim Wenning von ihrem Ziel verabschiedet, im laufenden Jahr einen Nettogewinn in einer Bandbreite von 2 Mrd. bis 2,4 (i.V. 2,6) Mrd. Euro zu erwirtschaften. Einen neuen Ausblick wagte die Konzernführung nicht. Für den Berichtszeitraum Juli bis September befürchtet sie nun einen Verlust. Die Schaden-Kosten-Quote im Kerngeschäft verschlechtert sich damit auf Werte oberhalb der Schwelle von 100 %. Im ersten Halbjahr löste die Munich Re aufgrund bis dato geringer Belastungen aus Großschäden noch fast 0,5 Mrd. Euro an Rückstellungen auf.—– Kommentar auf dieser Seite- Bericht Seite 5