HypoVereinsbank erhöht Druck auf Ex-Vorstände
sck München – Die Auseinandersetzung zwischen der HypoVereinsbank (HVB) und ihren früheren Vorständen im Fall der strittigen Cum-ex-Geschäfte zulasten des Fiskus hat ein neues Kapitel erreicht. Dem Vernehmen nach kommt ein von der Münchner Unicredit-Tochter in Auftrag gegebenes Gutachten zu dem Schluss, dass einige Mitglieder der ehemaligen Führungsriege ihre Aufsichtspflicht bei dubiosen Aktiendeals vernachlässigt hätten, wie das “Handelsblatt” erfahren haben will. Unter Beschuss steht demnach vor allem der frühere Finanzvorstand Rolf Friedhofen. Eine Anwaltskanzlei bezifferte den ihm zurechenbaren Schaden auf knapp 140 Mill. Euro.Im Frühjahr 2014 hatte die HVB unter Vorstandschef Theodor Weimer ihre interne Prüfung in der Causa ausgedehnt (vgl. BZ vom 23.5.2014). Nach den nun vorliegenden Ergebnissen ist aber noch offen, ob die HVB Friedhofen und zwei andere Ex-Manager – Andreas Wölfer und Ronald Seilheimer – auf Schadenersatz verklagt. Wölfer war früher für das Geschäft mit vermögenden Privatkunden zuständig, Seilheimer verantwortete das Investment Banking. Vermutlich will die HVB sich außergerichtlich mit den drei Betroffenen einigen, um mit dem Thema Cum-ex nicht abermals unschöne Schlagzeilen zu liefern.Sollten beide Seiten ihren Streit tatsächlich auf diese Weise beilegen, könnten die Ex-Vorstände aber nur einen geringen Teil des Betrags aufbringen. Schließlich geht es um eine dreistelligen Millionensumme, die selbst das Vermögen gut bezahlter Manager übersteigen dürfte.Zum laufenden Verfahren wollte sich Weimer auf der Bilanzpressekonferenz nicht näher äußern (vgl. BZ vom 11. Februar). Die HVB beglich bereits einen Großteil der Forderungen der Behörden.