CBRE-Studie

Immobilienkredite vor großer Finanzierungslücke

Immobilienkredite über 77 Mrd. Euro, die bis 2027 fällig werden, können Stand heute nicht refinanziert werden. Das wäre ein Drittel der 2019 bis 2022 vergebenen Kredite, zeigt eine Studie des Immobiliendienstleisters CBRE.

Immobilienkredite vor großer Finanzierungslücke

Immobilienkredite stehen vor großer Refinanzierungslücke

tl Frankfurt

Etwa 77 Mrd. Euro an gewerblichen Immobilienkrediten, die größtenteils bis 2027 fällig werden, können nicht refinanziert werden. Diese Schätzung hat CBRE in einer europaweiten Studie veröffentlicht. Basis der Berechnung sind aktuelle Kapitalwerte und Kreditzinsen sowie Beschränkungen beim Beleihungsauslauf und dem Zinsdeckungsgrad, teilte der Immobiliendienstleister jetzt mit. Der Gesamtbestand an Immobilienkrediten, die zwischen 2019 und 2022 aufgenommen wurde, wird auf etwa 228 Mrd. Euro geschätzt.

Zusätzliches Eigenkapital erforderlich

"Mit Einsatz von zusätzlichem Eigenkapital, nachrangigen Darlehen oder Vorzugskapitalvereinbarungen kann es gelingen, die Kreditgeber von Verlängerungen zu überzeugen und so die Finanzierungslücken zu schließen", sagt Daniel Sander, Head of Debt & Structured Finance bei CBRE in Deutschland. "Wenn die Lücke jedoch größer ist und kaum Aussicht auf eine Überbrückung besteht, können die Kreditgeber stattdessen auf Immobilienverkäufe drängen, wobei im schlimmsten Fall sowohl der Kreditnehmer als auch der Kreditgeber Verluste erleiden könnten.“

Keine Sorge um Bankensystem

Die Kapitalgeber, vor allem Banken, sind laut Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland, "solide aufgestellt". "Wir sehen weder eine Gefahr für das deutsche Bankensystem noch für die allgemeine Wirtschaft", so Linsin weiter. "Ein Teil des neuen Kreditangebots wird von alternativen Kreditgebern kommen – aber bisher sind sie noch sehr selektiv."

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