Impact Investing mit börsengehandelten Assets

Mit fünf Säulen zum Erfolg

Impact Investing mit börsengehandelten Assets

Jörg SchomburgHead of Institutional Sales Deutschland bei AXA Investment ManagersImpact Investing ist in aller Munde­. Kein Wunder, bietet es doch eine vielversprechende Möglichkeit, das Erzielen finanzieller Erträge mit einem Beitrag zur Bewältigung der sozialen und ökologischen Herausforderungen zu verbinden, denen sich die Menschheit gegenübersieht. Gemessen wird der Erfolg entsprechender Ansätze daher nicht ausschließlich in Prozenten, sondern auch daran, welchen Beitrag sie zum Erreichen der Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDG) leisten. Sehr umstritten ist dabei, ob Impact Investing auch funktionieren kann, wenn es mithilfe börsengehandelter Assets umgesetzt wird. Wir bei AXA IM glauben allerdings fest daran, dass Impact Investing über alle börsennotierten Anlageklassen hinweg umgesetzt werden kann – und wir wollen eine Führungsrolle bei der Erarbeitung eines, in der Tat dringend benötigten, Branchenstandards für solche Investments übernehmen. Diskussionsgrundlage dafür kann unser eigener Ansatz für das Impact Investing sein, der sich aus gründlichen Überlegungen und vielfältigen praktischen Erfahrungen speist. Er soll dazu dienen, Impact Investing klar von “herkömmlichem” Responsible Investing abzugrenzen und ruht auf fünf Säulen: Intentionalität, Bedeutsamkeit, Additionalität, negative Externalität und Messbarkeit.Intentionalität ist ein kritisches Element des Impact Investing – und ein Schlüsselmerkmal zur Abgrenzung von anderen Arten des Responsible Investing. Die Idee dahinter ist, dass ein Investment mit dem klaren, vorher feststehenden Ziel verknüpft sein sollte, eine positive soziale oder ökologische Veränderung zu bewirken. Bedeutsamkeit als Säule des Impact Investing beruht auf dem Gedanken, dass viele Unternehmen durchaus Gutes bewirken, dass aber nicht alle positiven Wirkungen gleichrangig sein können. Unsere Position ist: Wir investieren in Unternehmen, bei denen die positiven Veränderungen wirklich bedeutsam für die Nutznießer oder für das Unternehmen selbst sind – oder sogar für beide. Additionalität haben wir als Idee aus dem Non-Profit-Sektor übernommen: Dort wurden Entscheidungen über die Zuweisung von Spenden unter anderem daraufhin geprüft, inwieweit ein Projekt dazu beitragen könnte, bisher nicht adressierte soziale oder ökologische Probleme zu lösen. Um diese Idee im Kontext gelisteter Assets abbilden zu können, konzentrieren wir uns darauf zu schauen, inwiefern Unternehmen bestrebt sind, ihre wirklich benötigten Produkte leichter verfügbar zu machen – etwa durch neue Technologien oder niedrigere Preise. Negative Externalität bezieht sich auf Aktivitäten von Unternehmen, die positive Effekte anderer Tätigkeiten unterminieren können – seien es der starke Einsatz von Kohle oder das Verstricktsein in Kontroversen. Es ist wichtig, darauf zu achten, ob solche Effekte bestehen. Und wie ein Unternehmen damit umgeht. Messbarkeit: Gesellschaftlicher und ökologischer Impact lassen sich schwerer messen als Finanzerträge. Umso wichtiger ist es, auch in diesem Bereich mit klaren Methoden und einer klaren Selbstverpflichtung zur Erfolgsmessung zu arbeiten.Diese fünf Säulen müssen in der täglichen Arbeit, für jede einzelne Strategie konkretisiert und angewandt werden. Bei AXA IM tun wir das, indem wir etwa die SDG mit einzelnen, konkreten Themen verbinden, die wir für wichtig halten. Und indem wir Unternehmen anhand von fünf Dimensionen beurteilen, die sich auf die hier genannten Säulen beziehen – von ihrem Research und Development bis hin zu den externen Auswirkungen ihrer Arbeit. Wir sind überzeugt, auf diese Weise selbst Gutes zu tun können. Für den Planeten, die Menschheit insgesamt und auch für Investoren.