In Spanien kündigt sich eine Bankenfusion an

Unicaja und Liberbank führen Gespräche

In Spanien kündigt sich eine Bankenfusion an

ths Madrid – Unicaja und Liberbank führen Gespräche über eine mögliche Fusion. Die beiden kleineren spanischen Banken bestätigten am Mittwoch in einer Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht CNMV einen entsprechenden Bericht der Wirtschaftszeitung “Expansión”, ohne Details zu nennen. Mit einer gemeinsamen Bilanzsumme von 96 Mrd. Euro entstünde somit das sechstgrößte Geldinstitut des Landes, vor Bankinter, die zum Börsenschwergewichtsindex Ibex 35 zählt.Die Kurse der beiden Banken legten am Mittwoch um mehr als 10 % zu, da Anleger und Analysten einen Zusammenschluss als sinnvoll betrachten. Das gilt für die Synergieeffekte und die Tatsache, dass sich beide Geldinstitute geografisch sehr gut ergänzen. Liberbank entstand 2011 durch den Zusammenschluss mehrerer Sparkassen aus dem Norden und dem Zentrum des Landes. Die frühere Sparkasse Unicaja mit Sitz in Málaga ist stark im heimischen Andalusien aufgestellt, der einwohnerstärksten Region Spaniens.Unicaja, die im Juni 2017 an die Börse ging, ist die größere der beiden Banken, mit einer Bilanzsumme von 57 Mrd. Euro sowie 7 000 Mitarbeitern und 1 200 Filialen gegenüber 3 900 Angestellten und 680 Außenstellen von Liberbank. Unicaja hat eine Marktkapitalisierung von 1,9 Mrd. Euro verglichen mit 1,35 Mrd. Euro von Liberbank.Unicaja ist eine der wenigen Sparkassen, die den Zusammenbruch der Branche nach der geplatzten Immobilienblase überlebt haben, obwohl sich das Institut auch in eine Bank umwandeln musste. Die Fusion wäre ein weiterer Schritt in der Konsolidierung der spanischen Finanzbranche. Der letzte war die Übernahme der abgewickelten Banco Popular durch Santander im vergangenen Jahr.Bei der spanischen Notenbank sind weitere Konsolidierungsschritte durchaus willkommen. Sorgen um den Wettbewerb hat man beim Banco de España noch nicht, da mit den fünf Großbanken – Santander, BBVA, Caixabank, Bankia und Banco Sabadell – ausreichend Angebot besteht. Unicaja und Liberbank haben in den vergangenen Jahren ihre Bilanzen von den Erblasten des Immobilienbooms recht gut bereinigt und weisen nun harte Eigenkapitalquoten von jeweils 13,7 % und 12,1 % aus. Laut Expansión wird Liberbank bei den Gesprächen von der Deutschen Bank beraten, während Unicaja die italienische Mediobanca verpflichtet hat.