ING-Ergebnis kommt an der Börse nicht gut an
tl Frankfurt – Die niederländische Großbank ING hat im zweiten Quartal kaum mehr verdient als im Vergleichsviertel 2018. Zwar legten die Erträge um 4,0 % zu, doch zugleich stieg der Aufwand um 4,4 %, so dass der Gewinn im Jahresvergleich mit 1,44 Mrd. Euro nahezu unverändert blieb (siehe Tabelle). Die Bank zahlt erneut eine Zwischendividende von 0,24 Euro pro Aktie. Das Papier fiel in Amsterdam in einem positiven Umfeld um 2,3 % auf 9,83 Euro.Vor dem Hintergrund des Geldwäscheverfahrens, für dessen Beilegung die Bank im Vorjahr 775 Mill. Euro zahlen musste, verwies CEO Ralph Hamers bei der Präsentation der Halbjahreszahlen auf das Bemühen der Bank, die Kunden genauer zu durchleuchten. ING hat im zweiten Quartal mehr als 300 000 Kunden gewonnen. Damit stieg die Zahl der Hauptkunden auf 12,9 Millionen.Das Vorsteuerergebnis ging um 0,8 % auf 2,0 Mrd. Euro zurück. Dabei profitierte die Bank von Zuflüssen von 79 Mill. Euro durch die Insolvenz einer Finanzinstitution. Das Provisionsergebnis ging zurück, wobei die sinkenden Erträge im Massengeschäft mit privaten Sparern in den Benelux-Ländern und im Großkundengeschäft nicht durch einen Zuwachs im deutschen Privatkundengeschäft aufgefangen werden konnten.Im deutschen Privatkundengeschäft, das auch die Direktbank umfasst, kam die Bank auf ein Vorsteuerergebnis von 248 Mill. Euro (+8,8 %). Dabei legte das Provisionsergebnis auf 68 (i. V. 48) Mill. Euro zu. Das Zinsergebnis ging von 438 Mill. auf 405 Mill. Euro zurück. Der Aufwand stieg wegen des Effizienzprogramms “Agile” auf 283 Mill. von zuvor 249 Mill. Euro. Im Zuge einer Überarbeitung des Risikomodells für Hypothekarkredite hat die ING Wertberichtigungen über netto 25 Mill. Euro aufgelöst. Die deutsche ING gewann im zweiten Quartal 70 000 Hauptkunden und steigerte das Hypothekarkreditvolumen zum 30. Juni auf 74,6 (71,6) Mrd. Euro. Gleichzeitig legten die Kundeneinlagen auf 137,3 (135,9) Mrd. Euro zu.