Institutionelle Anleger setzen auf Dark Pools

Anteil in Europa bei 11 Prozent des Handelsvolumens

Institutionelle Anleger setzen auf Dark Pools

gbe Frankfurt – Mit dem zunehmenden Engagement institutioneller Investoren am Aktienmarkt steigt auch der Handel in den Dark Pools. Lag der Anteil der im Verborgenen umgeschlagenen Liquidität im Spätsommer noch bei gut 10 %, so sind es Mitte November nun bereits 11 %. Das geht aus einer aktuellen Studie des US-Researchhauses Tabb hervor, für die die großen Dark Pools in Europa Zahlen bereitgestellt haben.Beim Dark Trading können Käufer und Verkäufer ihre Aufträge zusammenführen, ohne ihre Absichten einer breiten Öffentlichkeit kundtun zu müssen, wie es beispielsweise beim Handel an einem offenen Handelsplatz der Fall ist.Im Zuge ihrer Bemühungen für mehr Transparenz auf den Handelsplätzen nehmen die Regulierer zunehmend auch das Geschäft in den Dark Pools ins Visier. Die Tabb-Experten begrüßen in diesem Zusammenhang ausdrücklich das Bestreben nach klaren Regeln, warnen aber, eine Überregulierung könnte die Transaktionskosten für institutionelle Investoren nach oben treiben – und damit am Ende Sparer und Versicherte treffen, die die Politiker eigentlich schützen wollen.Tabb zufolge setzen institutionelle Investoren verstärkt auf Dark Pools, weil die Liquidität an den “offenen” Handelsplätzen oftmals nicht mehr ausreicht, um größere Orderblöcke ohne großen Preiseinfluss zu bewegen. Gleichzeitig versuchen sie demnach, die Abhängigkeit von einzelnen Brokern zu reduzieren. Die Tabb-Experten weisen darauf hin, dass Investoren keinen Anreiz hätten, einen Dark Pool zu wählen, wenn sie ein Geschäft zum gleichen Preis auch an einem herkömmlichen Handelsplatz mit stärkerer Transparenz tätigen könnten.Grundsätzlich reichen die im Nachhinein von den Dark Pools bereitgestellten Handelsinformationen – die sogenannten Post-Trade-Informationen – Tabb zufolge aus, um ausreichend Transparenz zu schaffen. Volumenobergrenzen für den Handel in Dark Pools seien hingegen wenig zielführend. Das würde die Profianleger zu sehr beschränken.