Intesa Sanpaolo prüft Verkauf von Portfolio fauler Kredite
bl Mailand – Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo steht möglicherweise vor dem Verkauf eines umfangreichen Portfolios fauler Kredite (unlikely to pay) im Umfang von bis zu 10 Mrd. Euro. Das Institut teilte mit, im Hinblick auf dieses Portfolio würden “strategische Optionen” geprüft. Dazu wurde eine nicht verpflichtende Vereinbarung mit Prelios getroffen. Es würden Exklusivverhandlungen geführt über eine mögliche Partnerschaft, “um das Management dieser Positionen zu optimieren”, hieß es. Im Markt ist zu hören, dass die Exklusivität bis Ende Juni dauern könnte.Die Bank weist explizit darauf hin, dass die bestehende Partnerschaft zur Behandlung fauler Kredite mit Intrum nicht davon betroffen sei. Die Ankündigung stehe auch in Einklang mit früheren Erklärungen und dem kürzlich vorgestellten strategischen Plan für den Zeitraum 2018 bis 2021. Darin ist eine Reduzierung des Bruttoanteils ausfallgefährdeter Kredite am Forderungsvolumen auf 6 % bis Ende 2021 vorgesehen – über Verkäufe oder eine Optimierung des Managements dieser Darlehen. Ende 2018 lag diese Quote bei 18,8 %. Im Fall eines Verkaufs sänke dieser Anteil auf 6,6 %.2018 hat Intesa Sanpaolo das Bruttovolumen fauler Kredite um 15,6 Mrd. auf 36,4 Mrd. Euro reduziert. Die Deckungsquote lag bei 54,5 %. Von diesem Portfolio entfielen 14,2 Mrd. Euro auf Kredite, bei denen die Kreditnehmer womöglich nur vorübergehend Zahlungsprobleme haben (unlikely to pay), wobei die Deckungsquote dieser Kredite bei 36 % lag. In Mailand wird spekuliert, dass Intesa Sanpaolo einen kleineren Teil der Kredite verkauft und das Management der übrigen Papiere mit Prelios intern managen will.