jsc Frankfurt – Die Förderbank KfW gewinnt in der Export- und Projektfinanzierung an Gewicht. Die Tochter Ipex-Bank, die als Spezialbank deutsche und europäische Exportunternehmen auf den globalen Märkten unterstützt, drehte die Kreditzusagen im ersten Quartal auf 4,8 Mrd. Euro auf und stemmte damit mehr als ein Viertel des Neugeschäfts, wie die von Bund und Ländern getragene Bank am Mittwoch mitteilte. Im ersten Jahresviertel sagte die KfW-Tochter etwa für ein Aida-Kreuzfahrtschiff, für Windparks in Finnland und in Argentinien und für Lokomotiven der Firma Railpool Mittel zu.Gewöhnliche Förderkredite im Inlandsgeschäft an Privatleute und Unternehmen waren derweil weniger gefragt. KfW-Chef Günther Bräunig sieht eine “verhaltenere Nachfrage in Deutschland dank des noch guten Finanzierungsumfeldes, zugleich starkes Interesse an internationalen Finanzierungen trotz schwieriger Rahmenbedingungen”.Die Ipex-Bank beteiligt sich häufig an Finanzierungen in zwei- oder dreistelliger Millionenhöhe, oft in Kooperation mit anderen wesentlichen Geldgebern. Das Geschäft floriert, ist aber volatil. Nach dem starken ersten Quartal dürfte sich die Ipex-Bank mit der Bilanzsumme der Marke von 30 Mrd. Euro nähern, die für eine Beaufsichtigung durch die EZB maßgeblich ist. Die Lage der KfW ist somit paradox: Während mehrere deutsche Förderbanken voraussichtlich aus der direkten EZB-Aufsicht entlassen werden und ähnlich wie bereits seit Jahren der Gesamtkonzern der KfW bald wieder von der nationalen Aufsicht BaFin kontrolliert werden, könnte die Ipex-Bank, so wie ursprünglich vor einigen Jahren vorgesehen, bald unter die Fittiche der EZB geraten.Die KfW Ipex-Bank weist zwar per Ende 2018 einen Kreditbestand von 66,6 Mrd. Euro aus. Einen wesentlichen Teil verwaltetet das Institut aber lediglich treuhänderisch für die Konzernmutter, so dass die Bilanzsumme 27,3 Mrd. Euro ausmacht. Neben dem Neugeschäft prägt außerdem der Dollarkurs die Bilanzsumme, während die Kreditzusagen erst zeitverzögert eingehen. Konkrete Folgen durch das Neugeschäft für die Bilanzsumme sind noch nicht genau bekannt.Der Gesamtkonzern profitiert weiter von einer geringen Kreditrisikovorsorge mit 14 Mill. Euro. Der Zinsüberschuss blieb mit 597 Mill. Euro stabil, während das Provisionsergebnis mit 107 Mill. Euro höher ausfiel. Der Verwaltungsaufwand erreicht mit 312 Mill. Euro exakt das Vorjahresniveau. Nachdem die Kosten in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind, will die Förderbank diese Position nun stärker begrenzen. Der Konzerngewinn steht mit 295 Mill. Euro leicht über dem Vorjahr.