IT-Umstellung bei Haspa ohne Auffälligkeiten

Vier Millionen Konten übertragen - Budget im Plan

IT-Umstellung bei Haspa ohne Auffälligkeiten

ste Hamburg – Hamburger Sparkasse (Haspa) und Finanz Informatik (FI) haben ein erstes vorsichtig positives Fazit des Wechsels der größten deutschen Sparkasse auf das IT-System der Sparkassen-Finanzgruppe gezogen. Alles in allem ist unsere IT-Umstellung ohne größere Auffälligkeiten verlaufen”, teilte eine Haspa-Sprecherin mit. Online-Banking, Zahlungsverkehr und Geldautomaten hätten den Kunden wie geplant am Montag wieder ohne Einschränkungen zur Verfügung gestanden. Allerdings werde man für eine finale Bewertung noch bis zum Monatsende abwarten.Seit 2011 stand das Kernbanksystem der Haspa auf einer SAP-Plattform, deren Einführung holprig verlaufen war und für Verärgerung bei Kunden gesorgt hatte. Als letzte der aktuell 384 deutschen Sparkassen migrierte die Haspa nun wie vorgesehen am Osterwochenende auf das Gesamtbankensystem OSPlus (One System Plus) des Sparkassen-IT-Dienstleisters FI. Die Entscheidung zur Umstellung hatte der Haspa-Vorstand im Herbst 2016 getroffen und mit einem Budgetrahmen von 145 Mill. Euro bis Ende 2020 verbunden (vgl. BZ vom 4.11.2016).Dieser Rahmen soll eingehalten werden. “Wir liegen gut im Plan”, sagte die Haspa-Sprecherin. Die IT-Umstellung hat unter anderem zur Folge, dass das Tempo der Filialumrüstung zu Stadtteil-Treffpunkten in diesem Jahr gedrosselt wird. Nach dem neuen Filialkonzept, das bis Ende 2020 Investitionen von insgesamt 30 Mill. Euro vorsieht, sollen 2019 gut 20 Filialen von geplant insgesamt 100 umgerüstet werden. Bis Anfang dieses Jahres waren 40 Standorte umgebaut.Den späten Wechsel auf OSPlus hatte das Institut damit begründet, dass das IT-System der Sparkassengruppe im Jahr 2011 noch keine Alternative zum eigenen System gewesen sei. Wegen der starken Multikanalausrichtung von OSPlus könnten Prozesse inzwischen aber stärker digitalisiert werden. Den Kunden könne man künftig viele zusätzliche Möglichkeiten anbieten und müsse nicht alles selbst entwickeln. Zudem seien die regulatorischen Anforderungen an alle Sparkassen gestiegen, für viele Anforderungen könne die Haspa Lösungen der FI übernehmen. Das gebe dem Institut die Möglichkeit, Kosten mit anderen Sparkassen zu teilen. Alle Sparkassen tragen eine jährliche Investitionsumlage zur Weiterentwicklung des IT-Systems, die sich einem FI-Sprecher zufolge auf insgesamt 200 Mill. bis 300 Mill. Euro beläuft. Hinzu kommt eine Betriebskostenpauschale.Am Osterwochenende wurden bei dem Haspa-Großprojekt nach Angaben der Sparkasse mehr als 4 Millionen Konten übertragen. An der Umstellung waren vonseiten der Sparkasse rund 500 Mitarbeiter beteiligt. Zusammen mit den FI-Beschäftigten waren nach Angaben des FI-Sprechers in der Spitze mehr als 1 000 Personen mit der Umstellung befasst. Mit der Haspa nutzen nun alle Sparkassen OSPlus, ebenso alle Landesbausparkassen bis auf die LBS Bayern, die im kommenden Jahr migrieren soll. Auf Landesbankenebene nutzen LBBW, Nord/LB, Landesbank Berlin und SaarLB in unterschiedlicher Weise das IT-System.