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IT-Vorstand Hammonds verlässt die Deutsche Bank

bn - Die Deutsche Bank braucht einen neuen Chief Operating Officer. Kim Hammonds, im Vorstand des Instituts zuständig für Infrastruktur und Technologie, verlässt das Unternehmen "im gegenseitigen Einvernehmen" zur Hauptversammlung am 24. Mai, wie...

IT-Vorstand Hammonds verlässt die Deutsche Bank

bn – Die Deutsche Bank braucht einen neuen Chief Operating Officer. Kim Hammonds, im Vorstand des Instituts zuständig für Infrastruktur und Technologie, verlässt das Unternehmen “im gegenseitigen Einvernehmen” zur Hauptversammlung am 24. Mai, wie die Gesellschaft mitgeteilt hat. Die Managerin hatte sich bereits vor Wochen ins Abseits gestellt, als sie auf einer Tagung vor einer dreistelligen Zahl von Führungskräften der Bank erklärt hatte, die Deutsche Bank sei das dysfunktionalste Unternehmen, für das sie je gearbeitet habe. Intern hatte sie schon zuvor als Schwachstelle im Führungsgremium gegolten. Harsche KritikNach Stationen bei Ford, Dell und Boeing war die Managerin 2013 als Co-Leiterin für Technologie und Betrieb in die Deutsche Bank eingetreten. Im August 2016 war sie als COO in den Vorstand berufen worden, wo sie seitdem die Infrastruktur verantwortete, die sie nun so harsch kritisierte. In ihrer Amtszeit hat sie die Zahl der IT-Systeme in der Bank von 45 auf 32 gesenkt. Als Ziel hatte die Bank einst eine Reduktion auf vier Systeme ausgegeben. Zur Frage einer Abfindung für die ausscheidende Vorstandsfrau äußerte sich ein Sprecher der Bank am Donnerstag auf Anfrage nicht. Der Vertrag von Hammonds wäre zur Hauptversammlung im kommenden Jahr ausgelaufen. Für das vergangene Jahr hatte der Aufsichtsrat die Gesamtvergütung der 50-Jährigen mit 2,4 Mill. Euro festgelegt.Zu einem Bericht des “Handelsblatt”, demzufolge der oder die neue IT-Verantwortliche möglicherweise nicht mehr im Vorstand, sondern eine Ebene darunter arbeiten soll, äußerte sich das Haus ebenfalls nicht. Eine solche Konstellation böte dem Haus die Möglichkeit, dem Neuzugang eine hohe Vergütung zu zahlen, ohne diese konkret im Vergütungsbericht aufführen zu müssen. Die in der Mitteilung der Bank gewählte Formulierung, “über die Nachfolge wird der Aufsichtsrat in Kürze nach Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden entscheiden”, lässt freilich Raum für entsprechende Spekulationen, da von einer Nachfolge im Vorstand keine Rede ist. Mit den Aufsichtsbehörden dürfte in diesem Fall nicht nur über die Eignung eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin zu sprechen sein, sondern auch über die künftige Verteilung der Verantwortlichkeiten. Denn es scheint kaum vorstellbar, dass die europäische Bankenaufsicht dies akzeptieren würde, ohne dass die Verantwortung für IT, Infrastruktur und Technologie andernorts im Vorstand verteilt würde. Dem Vernehmen nach dürfte bis zur Hauptversammlung über die Nachfolge entschieden sein. Feil wechselt an den MainUnterdessen hat die Bank Jürgen Feil auf die neue Position des Head of Rates Germany berufen. Feil behalte seine Zuständigkeit als Head of Derivatives Funding and Collateral Optimisation im Geschäftsbereich Global Rates, heißt es in einer internen Mitteilung. Demnach hat Feil 17 Jahre Erfahrung im Handel mit Zinsprodukten bei der Deutschen Bank. Wie es im Hause heißt, ist er einer der ersten Mitarbeiter, die im Zuge des Brexit von London nach Frankfurt wechseln. Für die Deutsche Bank sei der Brexit eine Chance, Marktanteile zu gewinnen. Feil solle dies für seinen Bereich vorantreiben.