Nachdem die US-Großbank J.P. Morgan Chase in den vergangenen zwei Jahren in Frankfurt ein Team für größere Mittelstandskunden aufgebaut hat, will sie in diesem Segment nun auch in der Schweiz expandieren. Derzeit laufe die Suche nach einem Banker für Zürich, sagte Bernhard Brinker, Chef für den Bereich Corporate Client Banking & Specialized Industries Germany. Der ehemalige Bereichsvorstand der HypoVereinsbank kam vor gut zwei Jahren zu J.P. Morgan Chase. „Die Schweiz hat eine ähnliche Unternehmensstruktur wie Deutschland, mit vielen Mittelständlern“, so Brinker. Er sieht Potenzial bei Firmen, die bereits international aktiv sind oder Auslandsambitionen verfolgen. Die Pandemie habe für eine neue Dynamik gesorgt: „Seit Mitte 2020 und nun auch im neuen Jahr sehen wir ein verstärktes Interesse an M&A im oberen Mittelstand.“ Gerade für Unternehmen, die in der Krise relativ gut abgeschnitten haben, eröffneten sich nun attraktive Wachstumsmöglichkeiten.

Dass sich die Bank damit in direkte Konkurrenz zu regionalen Banken wie Sparkassen begibt, glaubt Brinker nicht: „Viele Unternehmen arbeiten ja mit einer Gruppe von Banken zusammen, regionale sowie internationale. Das ist komplementär.“