WERTBERICHTIGT

Kapitalhilfe à la Bankenverband

Börsen-Zeitung, 10.6.2020 Die Bundesregierung soll die Annahme staatlicher Eigenkapitalhilfen an möglichst geringe Auflagen knüpfen, um Mittelständlern damit die Angst vor Eingriffen in die unternehmerische Freiheit zu nehmen, wie dem Präsidenten...

Kapitalhilfe à la Bankenverband

Die Bundesregierung soll die Annahme staatlicher Eigenkapitalhilfen an möglichst geringe Auflagen knüpfen, um Mittelständlern damit die Angst vor Eingriffen in die unternehmerische Freiheit zu nehmen, wie dem Präsidenten des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), Commerzbank-Chef Martin Zielke, vorschwebt. Dass dieser Vorstoß verfängt, darf bezweifelt werden. Angesichts des Wertverfalls der von Zielke geführten Commerzbank dürften sich manche Bundespolitiker und Steuerzahler eher wünschen, der Staat hätte sich weitergehende Eingriffsrechte gesichert, als er der Bank in der Krise mit Hilfen über gut 18 Mrd. Euro unter die Arme griff. Dem Vernehmen nach jedenfalls ist in Berlin zuletzt die Lust gewachsen, sich angesichts einer Eigenkapitalrendite von aktuell minus 4,4 % als Großaktionär stärker einzubringen. Auch macht Zielke sich angreifbar, kämen die möglichst konditionsarm verteilten Hilfen doch vielfach Kunden der auf den Mittelstand ausgerichteten Commerzbank zugute. Es bleibt dabei: Eigentum verpflichtet. Dies gilt für Unternehmer. Aber auch für die öffentliche Hand.bn