Märkte am Abend

Brent-Ölpreis fällt unter 87 Dollar

Der Brent-Ölpreis hat inzwischen deutlich nachgegeben. Er ist unter 87 Dollar gefallen. Am Aktienmarkt gab es einen aufsehenerregenden Kurssturz bei Sartorius.

Brent-Ölpreis fällt unter 87 Dollar

Brent-Ölpreis fällt unter 87 Dollar

Kurssturz bei Sartorius – Dax legt leicht zu

ku Frankfurt

Nach einem starken Preisrückgang über die vergangenen Tage ist die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude am Donnerstag unter die Marke von 87 Dollar gefallen. Am Abend wurde die Sorte zu 86,92 Dollar gehandelt, ein Minus von 0,4% gegenüber Vortag. Am Markt wurde auf Sorgen hinsichtlich der Entwicklung der weltweiten Nachfrage verwiesen und darauf, dass es in den Konflikten im Nahen Osten zuletzt zumindest eine leichte Entspannung gegeben hat. In der vergangenen Woche sind nach Angaben der Energy Information Administration der US-Regierung die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl um 2,7 Mill. Barrel gestiegen. Analysten hatten gemäß der Konsensschätzung lediglich mit einem Plus um 1,4 Mill. Barrel gerechnet.

Keine direkte Rolle am Markt spielten am Donnerstag neue Pläne der US-Regierung für Sanktionen gegen Venezuela und den Iran, die die Ölexporte der Länder betreffen könnten und damit für eine Reduzierung des weltweiten Angebots sorgen würden. So haben die USA Venezuela die Lizenz entzogen, Öl weltweit exportieren zu dürfen. Die neu angekündigten Sanktionen gegen den Iran betreffen allerdings nicht die Ölindustrie.

Die nach wie vor vorhandenen geopolitischen Spannungen und unsicheren Zinsaussichten haben den Aktienmarkt am Donnerstag belastet und die Kursanstiege gedeckelt. Der Dax legte um 0,4% auf 17.837 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 befestigte sich um 0,5% auf 4.937 Zähler. Es wird mittlerweile spekuliert, dass es eine erste Leitzinssenkung durch die amerikanische Notenbank Federal Reserve erst im September geben könnte.

Einen enormen Kurseinbruch von 15,4% auf 278,90 Euro verzeichnete der Dax-Wert Sartorius. Der Laborausrüster kämpft mit einer schwachen Nachfrage aus China. Im ersten Quartal gaben die Erlöse währungsbereinigt um 7,6% nach. Der operative Gewinn fiel um 14%. Allerdings nahm der Auftragseingang um 8% zu. Die Analysten der Privatbank Berenberg sprachen von einem schwächeren Start ins Jahr als von ihnen befürchtet. Das Erreichen der Jahresziele sei nun eine Herausforderung.

Schwach zeigten sich am Donnerstag die Rüstungswerte. Rheinmetall verbilligten sich um 4% auf 510,40 Euro, trotz positiver Analystenkommentare. Die Analysten von J.P. Morgan rieten dazu, Kursrücksetzer zum Kauf der Aktie zu nutzen. Ein offenbar mauer Jahresauftakt sei irrelevant angesichts der sehr positiven Aussichten für die kommenden Jahre. Aktuell liegt der Kurs der Aktie um rund 12% unter ihrem Rekordhoch. Renk gaben um 3,2% auf 28,23 Euro nach. J.P. Morgan hatte das Research für die Aktie kürzlich mit einem „Hold“-Anlageurteil gestartet. Inzwischen sei aber das Kursziel der Analysten von 32,50 Euro deutlich unterschritten worden, hieß es von den Analysten.

Am Devisenmarkt gab der Euro leicht um 0,1% auf 1,0658 Dollar nach. Am Vortag hatte sich die Gemeinschaftswährung fester gezeigt und sich von dem Fünf-Monats-Tief vom Dienstag wieder entfernt. Die japanische Währung zeigt sich weiter schwach, sie büßte 0,1% auf 154,60 Yen je Dollar ein, womit sie sich deutlich innerhalb des Territoriums befindet, in dem es normalerweise Interventionen der Bank of Japan und des Finanzministeriums zur Stützung der Währung gibt. Am Dienstag war die Devise mit 154,79 Yen auf den niedrigsten Stand seit 34 Jahren gefallen.

Ein stärkerer Dollar hat am Donnerstag den Goldpreis gestützt. Das gelbe Metall verteuerte sich um 0,9% auf 2.381 Dollar je Feinunze. Nach wie vor hält die Notierung aber Abstand zu dem in der vergangenen Woche erreichten Allzeithoch von 2.431,29 Dollar. Marktteilnehmer betonten, neben dem schwächeren Dollar sei der Goldpreis von geopolitischen Sorgen gestützt worden. So haben die israelische Regierung und der Generalstab der Armee jüngst betont, sie wollten Vergeltung üben für den iranischen Drohnen- und Raketenangriff.

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