Kassahandel und Listings treiben Euronext-Ergebnis
wü Paris – Der Börsenbetreiber Euronext hat im dritten Quartal mit seinen Zahlen dank der anhaltenden Anziehungskraft der Aktienmärkte die Erwartungen übertroffen. Vor allem weil nach wie vor zahlreiche Unternehmen an die von ihm betriebenen Märkte streben, legten die Einnahmen um 18,4 % auf 133 Mill. Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 42,5 % auf 77 Mill. Euro und die Ebitda-Marge auf 58 (i.V. 44,1) %. Die Euronext-Aktie gewann 8,5 % auf 42,50 Euro.Euronext betonte, ein Jahr früher als geplant eine erste Reihe von mittelfristigen Zielen erreicht zu haben. Das Unternehmen hatte Ende Juli erklärt, bis zum Ende des Jahres Erlöse von 500 Mill. Euro, eine Ebitda-Marge von 53 % sowie 2013 bis 2016 eine mittlere Jahreszuwachsrate von 5 % erreichen zu wollen. Ende des Jahres dürfte die mittlere Zwei-Jahres-Zuwachsrate zwischen 9 % und 10 % betragen, erklärte der Börsenbetreiber nun. Die Ebitda-Marge für das Gesamtjahr dürfte bei 55 % liegen. Die operativen Netto-Einsparungen dürften bis Ende des Jahres 80 Mill. Euro betragen, und die kumulierten Kosten für die dafür notwendigen Restrukturierungen dürften sich auf nicht mehr als 70 Mill. Euro belaufen. Der künftige Euronext-Chef Stéphane Boujnah werde nach einer Einarbeitungszeit neue mittelfristige Ziele bekannt geben. Boujnah tritt sein Amt am 16. November an.Euronext wies Vorwürfe der französischen Börsenaufsicht AMF im Zusammenhang mit Hochfrequenzhandel zurück. Die AMF wirft der Handelsfirma Virtu Financial aus den USA vor, 2009 Kurse von CAC 40-Konzernen manipuliert zu haben. Euronext wiederum legt sie zur Last, nicht neutral gewesen zu sein und Virtu einen kommerziellen Vorteil gewährt zu haben, so dass der Anbieter seine Strategie habe entwickeln können. Die AMF forderte deshalb am Mittwoch Strafen von bis zu 5 Mill. für Virtu und bis zu 4 Mill. Euro für Euronext. Der Börsenbetreiber erklärte, er habe nicht gegen die Regeln der AMF verstoßen.