KfW bestellt Aufsichtsrat für neue Beteiligungstochter
jsc – Wenige Wochen nach dem Start der Beteiligungstochter der KfW zeichnet sich die Führung des Aufsichtsrats ab: Als Vertreter der staatlichen Förderbank ziehen die Vorstandsmitglieder Dr. Ingrid Hengster (57) und Dr. Stefan Peiß (49) in das Gremium der KfW Capital ein, wie die Bankengruppe am Dienstag mitgeteilt hat. Da der Vorsitz einem KfW-Vertreter zufällt, dürfte Hengster aussichtsreiche Chancen haben: Die ehemalige Deutschlandchefin der Royal Bank of Scotland betreut seit 2014 die Inlandsförderung der KfW und hat damit den Vorstoß der Förderbank im Segment der Beteiligungen wesentlich verantwortet. Der Ausgang der Wahl in dem Gremium, die noch vor Jahresende stattfinden soll, ist aber offen. Peiß trat Anfang 2016 als Risikovorstand an. Eine stellvertretende Führung in dem freiwilligen Kontroll- und Genehmigungsgremium wird aus dem Kreise aller sechs Mitglieder gewählt.Insgesamt besteht der Aufsichtsrat der KfW Capital somit aus vier weiteren Vertretern, die gestern benannt worden sind – zwei Personen stellt die Bundesregierung, zwei weitere Mitglieder kommen aus der Wirtschaft. Dr. Judith Kölzer-Söding zieht als Geschäftsführerin und Gründerin der Beteiligungsfirma Sovage in den Aufsichtsrat ein. Sie bringt Expertise zu Wachstumsfirmen und Adressen in “Sondersituationen” (“Special Situations”) mit. Dr. Fritz Becker ist derzeit Mitglied im Aufsichtsrat der Augsburger Aktienbank und der Deka Investment und war früher Chef von HQ Trust, dem Multi Family Office der Unternehmerfamilie um Harald Quandt.Aus dem Bundeswirtschaftsministerium kommt Dr. Sabine Hepperle. Sie ist als Leiterin der Abteilung Mittelstandspolitik unter anderem für Wagniskapital, Start-ups und Technologiefirmen verantwortlich. Das Bundesministerium für Finanzen schickt Dr. Levin Holle, Leiter der Abteilung Finanzmarktpolitik, der dort auch die KfW betreut. Alle Mitglieder sind für vier Jahre bestellt. 10 Mrd. Euro in zehn JahrenDie KfW Capital betreut die Beteiligungen der Förderbank. Dazu gehören das 2015 lancierte Programm zur Investition in Wagniskapitalfonds, die 2016 mit dem Bundeswirtschaftsministerium gegründete Beteiligungsfirma Coparion sowie der High-Tech-Gründerfonds in Kooperation mit Bund und Industrie. Als Zielgröße strebt die KfW jährliche Investitionen in Höhe von 200 Mill. Euro an, während ein größeres Volumen von privaten Geldgebern stammen soll. Über zehn Jahre hinweg sollen so etwa 10 Mrd. Euro für Start-ups und schnell wachsende Technologiefirmen mobilisiert werden. Geführt wird die Tochter von Dr. Jörg Goschin und Alexander Thees.