Steigende Reparaturkosten

Kfz-Versicherern drohen bis zu 2 Mrd. Euro Verlust

Steigende Reparaturkosten machen Kfz-Versicherern zu schaffen. Für dieses Jahr erwartet der Branchenverband GDV Verluste von bis zu 2 Mrd. Euro.

Kfz-Versicherern drohen bis zu 2 Mrd. Euro Verlust

Kfz-Versicherern
droht Verlust
von 2 Mrd. Euro

Reuters München

Die deutschen Kfz-Versicherer werden nach Schätzungen des Branchenverbandes GDV in diesem Jahr nicht aus den roten Zahlen kommen. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rechnet mit einem Verlust von bis zu 2 Mrd. Euro. „Nach unserer aktuellen Hochrechnung werden die Beitragseinnahmen auf 33,6 Mrd. Euro steigen – aber die Versicherer zwischen 34,9 und 35,6 Mrd. Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben müssen“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen am Mittwoch in Berlin. Im vergangenen Jahr hätten die Verluste zusammen bei mehr als 3 Mrd. Euro gelegen.

Der Verband und die Versicherer selbst betrachten vor allem die steigenden Reparaturkosten als Grund. „Sowohl die Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden immer teurer“, sagte Asmussen. „In diesem Jahr dürfte ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Pkw etwa 4.000 Euro kosten. 2014 waren es noch 2.500 Euro.“

Jürgen Junker, der Chef des Finanzkonzerns Wüstenrot & Württembergische, hatte die Kfz-Werkstätten kürzlich heftig kritisiert, weil sie zum Teil Stundensätze von mehr als 20 Euro abrechneten. Der Chef des Branchenführers HUK-Coburg, Klaus-Jürgen Heitmann, hatte am Dienstag auch die zunehmenden Extremwetter-Ereignisse – etwa schwere Hagelschläge – als Grund für die schlechten Zahlen genannt.

Die meisten Kfz-Versicherer haben zum Jahreswechsel die Prämien erhöht – teilweise um mehr als 10% – und weitere Steigerungen angekündigt. Sie gehen aber davon aus, dass es noch bis 2025 oder 2026 dauern wird, ehe das ausreicht, um in die Gewinnzone zurückzukehren.

Der GDV hält sich aus der Debatte heraus – Prämienerhöhungen seien die Entscheidung jedes einzelnen Versicherers. Asmussen verweist aber auch auf die Finanzaufsicht BaFin, die die Versicherer gemahnt hatte, bei der Kalkulation ihrer Prämien die Schadeninflation angemessen zu berücksichtigen.

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