Kombination aus Robo und Mensch
kaz Frankfurt – Das Fondshaus Fidelity setzt in der Vermögensverwaltung nun auch auf digital: Der “Fidelity Wealth Expert” ist eine Kombination aus digitaler Plattform und persönlicher Beratung, wie Alexander Leisten, Leiter des Deutschlandgeschäfts von Fidelity International, am Mittwoch in Frankfurt erklärt. Das Konzept entspreche den gesetzlichen Vorgaben für eine regulierte Vermögensverwaltung, betont er. “Das ist ein ganz wesentlicher Faktor, wo wir uns unterscheiden.” Im Gegensatz zu anderen Robo-Advisors am Markt handele es sich bei dem Fidelity-Produkt um aktive Verwaltung: “Wir glauben, dass sich das aktive Portfolio-Management insbesondere in einem volatilen Marktumfeld auszahlen wird”, so Leisten.In der Praxis sehe das dann so aus, dass Kunden im Zuge einer persönlichen Beratungsstrecke auf der digitalen Plattform erst ein Risikoprofil von sich erstellen, Finanzziele angeben und sodann eine Anlageempfehlung vom Robo-Advisor erhalten. Dafür greift der Robo auf sieben Basis-Portfolios mit sieben zugrunde liegenden Risikoausrichtungen zurück, die nach Auswertung des Fragebogens prozentual gewichtet werden. “Jede Kombination von Risikoprofil und Fonds-Architektur mündet in ein Portfolio”, das individuell zusammengestellt werde. Die Anlageentscheidung treffen dann aber Personen: Dem sogenannten “Manager-of-Manager-Ansatz” entsprechend mandatieren externe Manager die sieben Portfolios und wählen die Fonds passend zu den Risikoprofilen der Kunden aus. Außerdem beobachten Marktexperten von Fidelity täglich das Marktgeschehen und passen die Portfolios entsprechend an.Die Mindestanlagesumme über den Fidelity Wealth Expert beträgt 10 000 Euro, Mindestanlagedauer sind zehn Jahre. Die jährliche Pauschale beträgt 0,55 %, hinzu kommen durchschnittliche Fondskosten von 0,58 % bis 0,68 % – Leisten zufolge “eine sehr günstige Kostenstruktur, die sicherlich bei aktiven Lösungen ihresgleichen sucht”. “Sehen, wie es sich entwickelt”Der “Fidelity Wealth Expert” geht sofort an den Start – “Wir haben eben unseren ersten Kunden bereits begrüßen können”, sagt Leisten kurz nach Beginn der Presseveranstaltung. Vorerst gilt das Angebot nur in Deutschland, prinzipiell sei aber ein Ausbau in ganz Europa möglich. Man wolle aber erst einmal “sehen, wie es sich entwickelt”. Entsprechend nennt Leisten auch keine Zahlen bezüglich Zielvorgaben. Auch über die Höhe des getätigten Investments äußert sich der Fidelity-Deutschland-Chef auf Anfrage nicht.Leisten zufolge geht es bei der Einführung des Robos nicht darum, Kosten zu sparen, sondern vielmehr, sich den veränderten Kundenbedürfnissen anzupassen. “Es ist nicht so, dass wir dann an anderen Stellen Personal einsparen, eher im Gegenteil.” Für die Zukunft kann er sich auch eine Kooperation mit Banken vorstellen, nennt aber keine Namen: Man habe bereits “Partner, wo wir unmittelbar davor sind, an den Start zu gehen”.