Krisenbank Monte dei Paschi stemmt Anleihe-Emission
Reuters Frankfurt – Erleichtert haben Anleger auf eine gelungene Anleihe-Emission der italienischen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) reagiert. Die Aktien des Institutes, das wegen eines Bergs an faulen Krediten in Schieflage geraten und 2017 vom Staat gerettet werden musste, legten am Donnerstag in Mailand um bis zu 13,4 % zu.Erstmals seit zwei Jahren begab die Bank wieder vorrangig besicherte Unternehmensanleihen (Senior Bonds). Die Papiere mit dreijähriger Laufzeit und einem Volumen von 500 Mill. Euro wurden mit 4 % verzinst. Die Bank komme beim Abbau von Risiken voran, sagte ein Händler. “Der Kursanstieg heute bedeutet aber nicht, dass es keine Probleme gibt”, sagte ein anderer Marktteilnehmer. “Die Bewertung der Aktien ist ziemlich niedrig, deswegen gibt es mehr Aufwärtspotenzial, und sie reagieren stärker auf ein insgesamt günstigeres Szenario für italienische Vermögenswerte”, wurde argumentiert. Italienische Bankenwerte waren am Donnerstag insgesamt gefragt, nachdem die EU-Kommission im Haushaltsstreit mit Italien vorerst keine Sanktionen mehr vorantreiben will.Im Startquartal war MPS unter den Erwartungen geblieben. Sonderfaktoren in Höhe von 92 Mill. Euro hatten das Institut stark belastet, so dass der Nettogewinn auf 28 Mill. Euro von 187,6 Mill. im Jahr davor zusammengeschmolzen war. Der Betriebsgewinn hatte auf 69 Mill. von 166 Mill. Euro nachgegeben. Die Erträge hatten sich derweil um 8,5 % auf 803 Mill. Euro reduziert. Die harte Kernkapitalquote wurde mit 13,3 % angegeben. MPS will sich 2019 von Krediten, deren Rückzahlung als unwahrscheinlich (unlikely to pay, UTP) gilt, von mindestens 2 Mrd. Euro trennen. Die Bank hat Non-Performing Loans von 8,3 Mrd. Euro und UTP-Kredite von 7,6 Mrd. Euro im Bestand.