Krypto-App Bison startet mit vier Währungen
igo Stuttgart – Die Privatanlegerbörse Börse Stuttgart will mit ihrer App für den Handel mit Kryptowährungen, Bison, in den ersten Monaten eine fünfstellige Nutzerzahl erreichen. 15 000 Interessenten hätten sich bereits auf einer Warteliste eingetragen, so Ulli Spankowski, Leiter der Börsen-Tochter Sowa Labs, die die App entwickelt hat. Betrieben wird Bison von der Euwax, ebenfalls eine Börsentochter, die unter anderem in den Börsenhandel mit Derivaten eingebunden ist. Die Euwax ist beim Kauf von Kryptowährungen über die App auch der Handelspartner der Nutzer und bezieht ihre Kryptowährungen wiederum über eine Kryptobörse in der EU.Die App ist seit Donnerstag auf dem Markt und soll Menschen erreichen, die bisher wegen technischer Hürden auf den Kauf von Kryptowährungen verzichtet haben oder auf einen unter deutschem und europäischem Recht handelnden Anbieter gewartet haben. Aus diesem Grund biete Bison auch die treuhänderische Verwahrung gekaufter Währungen in einer dafür gegründeten Gesellschaft an, heißt es. Alternativ können die Währungen in digitale Wallets der Kunden übertragen werden.Die App ist die erste Initiative einer regulierten Börse, den Handel von Kryptowährungen massentauglich zu machen. Die Banking-Services, wie das mit Bison verbundene Konto, das Nutzer erstellen müssen, kommen von der Solaris Bank (vgl. BZ vom 13.12.2018). Die Börse arbeitet auch an einer Kryptobörse, die zunächst als Plattform für Initial Coin Offerings im Sommer marktfähig sein soll (vgl. BZ vom 21.8.2018).Bei der nun erhältlichen Version der App handele es sich um ein Minimum Viable Product, eine Basisversion, die sukzessive um weitere Funktionen erweitert werden solle, hieß es. Bereits enthalten sind Beschreibungen der handelbaren Währungen, Handelsübersichten oder ein Video-Tutorial. Einzahlungen anderweitig gekaufter Kryptowährungen sind dagegen noch nicht möglich. Eine geldwäschegesetzkonforme Lösung dafür soll aber entwickelt werden. Das Angebot ist zunächst auf die vier großen Währungen Bitcoin, Litecoin, Ethereum und Ripple beschränkt. Weitere Währungen sollen nach einer umfangreichen Prüfung hinzukommen, sie müssen etwa als Zahlungsmittel klassifiziert sein. Perspektivisch sollen zehn bis zwanzig Währungen handelbar sein.Bison sei gebührenfrei, verdiene aber am Spread – je nach Marktsituation – etwa 0,75 % pro Transaktion. Damit sei das Angebot teurer als Bitcoin-Börsen, aber günstiger als vergleichbare Broker, so Spankowski. Das System hinter Bison will Sowa im Laufe dieses Jahres zudem vermarkten und anderen App-Anbietern etwa das eigenentwickelte Handelssystem oder die Verwahrlösung verkaufen.