Folgen der FTX-Pleite

Krypto-Börse Genesis bereitet Insolven­zantrag vor

Im Nachgang des FTX-Kollapses steht nun auch eine Sparte des Imperiums von Krypto-Mogul Barry Silbert vor der Pleite. Dem Vernehmen nach bereitet Genesis Global Capital einen Insolvenzantrag vor, der noch in dieser Woche erfolgen könnte. Wegen...

Krypto-Börse Genesis bereitet Insolven­zantrag vor

Bloomberg/Reuters New York

Im Nachgang des FTX-Kollapses steht nun auch eine Sparte des Imperiums von Krypto-Mogul Barry Silbert vor der Pleite. Dem Vernehmen nach bereitet Genesis Global Capital einen Insolvenzantrag vor, der noch in dieser Woche erfolgen könnte. Wegen Liquiditätsmangels führt der zu Silberts Digital Currency Group (DCG) gehörende Kryptoverleiher vertrauliche Verhandlungen mit verschiedenen Gläubigergruppen. Genesis hatte jüngst vor einer Insolvenz gewarnt, sollten keine neuen Mittel beschafft werden können.

Finanzieller Druck auf DCG begann sich nach dem Zusammenbruch des Hedgefonds Three Arrows Capital abzuzeichnen. Kurz nachdem die Kryptobörse FTX, in der Genesis einen Teil ihrer Gelder hielt, Konkurs anmeldete, setzte Genesis im November für ihre Kunden die Möglichkeit von Abhebungen aus. Die Krise bei Genesis schuf auch ein Problem für die Kryptobörse Gemini Trust der Zwillinge Cameron und Tyler Winklevoss, die im Kryptosektor zu den bekanntesten Namen zählen. Gemini Earn, ein Dienst, der Nutzern Zinsen für das Ausleihen ihrer Digitalmünzen bot, musste ebenfalls die Rückzahlungen einstellen. Wie zu hören ist, haben Genesis und DCG mit Gläubigern Vorschläge ausgetauscht, sind aber bisher zu keiner Einigung gekommen. Genesis arbeitet informierten Kreisen zufolge an einem Umstrukturierungsplan. Einige Gläubiger wären offenbar bereit, von DCG einen Mix aus Bargeld und Anteilscheinen zu akzeptieren.

Unterdessen ist bekannt geworden, dass die Turbulenzen nach dem Kollaps der Kryptobörse FTX auch die DCG-Tochter Coindesk finanziell in die Bredouille bringen. Mit der Investmentbank Lazard wolle er Optionen ausloten, um an Kapital zu kommen, sagte Kevin Worth, Chef der auf Nachrichten aus der Kryptobranche spezialisierten Webseite. „Das könnte einen teilweisen oder kompletten Verkauf beinhalten.“

Wertberichtigt Seite 2

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.