Labour zwingt Pensionskassen zur Konsolidierung
Labour zwingt Pensionskassen zur Konsolidierung
Zusammenführung der öffentlichen Fonds in sechs Pools – Mindestgröße von 25 Mrd. Pfund für private Anbieter
hip London
Die betriebliche Altersvorsorge steht in Großbritannien vor einem radikalen Umbau. Das von der Regierung vorgelegte Pension Schemes Bill zwingt die öffentlichen Pensionskassen ebenso zur Konsolidierung wie private Anbieter. Es ist ein 2 Bill. Pfund schwerer Markt. Schatzkanzlerin Rachel Reeves verspricht sich von den nun vorgestellten Maßnahmen nicht nur bessere Ergebnisse für die Empfänger solcher Renten, sondern auch Investitionen von 50 Mrd. Pfund in die heimische Wirtschaft.
Künftig sollen die 392 Mrd. Pfund, die sich in den Pensionskassen von Lokalverwaltungen (Local Government Pension Scheme, LGPS) befinden, nicht mehr von 86 verschiedenen Stellen verwaltet werden. Ziel ist die Zusammenfassung der Mittel in sechs großen Pools.
Niedrigere Kosten, höhere Pensionen
Dadurch lassen sich theoretisch nicht nur Verwaltungskosten sparen. Große Pensionsfonds könnten sich auch das nötige Personal leisten, um erfolgreich an den Private Markets und in komplexe Finanzprodukte zu investieren. Das könnte nicht nur mehr Rendite für die künftigen Rentenempfänger bringen, sondern auch die von Reeves erhofften Investitionen in Wachstumsunternehmen.
Die Frist läuft bis 2030
Beitragsorientierte private Altersvorsorgepläne (Defined Contribution, DC), die von mehreren Arbeitgebern genutzt werden, müssen bis 2030 mindestens auf ein Volumen von 25 Mrd. Pfund kommen. Diese Frist wird für DC-Pläne mit einem Volumen von mindestens 10 Mrd. Pfund bis 2035 verlängert, sollten sie sich auf gutem Wege befinden, die geforderte Mindestgröße zu erreichen.
Zugang zu Anlagemöglichkeiten
Er hoffe, dass es sich um den Anfang eines langfristigen strategischen Plans für Betriebsrenten handele, auch wenn man noch viele Details durcharbeiten müsse, sagte Jamie Jenkins, Policy Director beim Versicherer Royal London. Ian Cornelius, der CEO des Pensionsfonds Nest (National Employment Savings Trust), geht davon aus, dass gut geführte große Fonds ihre Expertise nutzen können, um ihre Anlagen zu diversifizieren und Zugang zu Anlagemöglichkeiten zu bekommen, die kleineren Investoren nicht offenstehen. Ein Drittel der britischen Beschäftigten hat einen Altersvorsorgeplan bei Nest.
DC-Pläne werden müssen künftig nachweisen, dass sie ihr Geld wert sind. So will die Regierung verhindern, dass Beitragszahler in Plänen feststecken, die eine unterdurchschnittliche Performance liefern. Viele Briten haben eine ganze Reihe von Ansprüchen aus früheren Arbeitsverhältnissen. Kleinere Pensionstöpfe von 1.000 Pfund oder weniger sollen nun in einem Plan zusammengefasst werden, der Sparern nachweislich gute Ergebnisse liefert.
Problematischer Backstop
Die Treuhänder gut finanzierter leistungsorientierter Altersvorsorgepläne (Defined Benefit, DC) sollen künftig die Möglichkeit haben, Geld an die Unternehmen zurückzugeben. Auf diese Weise könnte man einen Teil der 160 Mrd. Pfund, die an Überschüssen vorhanden sind, für Investitionen mobilisieren.
Problematisch finden viele in der Branche, dass das Geschäft der Aufsicht die Möglichkeit lässt, den Pensionskassen vorzuschreiben, in bestimmtem Umfang in Assetklassen wie Private Equity, Private Debt oder Venture Capital zu investieren. Aber die Regierung will, dass die Altersvorsorgeanbieter stärker in heimische Firmen und Infrastruktur investieren. Zuletzt verpflichteten sich 17 der größten Anbieter von DC-Plänen, bis 2030 freiwillig mindestens 5% ihrer Assets an den Private Markets in Großbritannien zu investieren.