Landwirtschaftliche Rentenbank verdient weniger

Höhere Regulierungskosten und niedrigere Zinseinnahmen - Erneuerbare-Förderung sinkt um ein Viertel

Landwirtschaftliche Rentenbank verdient weniger

fir Frankfurt – Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat im ersten Halbjahr wegen höherer Kosten und geringerer Zinseinnahmen gut 7 % weniger verdient als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung sank auf 96,5 Mill. Euro, wie sie am Donnerstag mitteilte. Schrumpfte der Zinsüberschuss im Niedrigzinsumfeld um 4 % auf 140,0 Mill. Euro, so wuchs der Verwaltungsaufwand um 8 % auf 37,5 Mill. Euro, was das Management vor allem höheren regulatorischen Kosten durch Bankenabgabe und -aufsicht zuschreibt. Fünfte FördersparteDie Bilanzsumme der drittgrößten Förderbank Deutschlands übertraf mit 91,1 Mrd. Euro leicht den Wert zum Jahreswechsel (90,2 Mrd. Euro). Im Mai hat die Rentenbank eine neue Fördersparte eingerichtet, in der sie ihre Aktivitäten zur Förderung des Waldes in dem eigenständigen Kreditprogramm “Forstwirtschaft” bündelt. “Mit unserer neuen Fördersparte ,Forstwirtschaft` ergänzen wir die bestehenden Förderangebote von Bund und Ländern und unterstützen insbesondere Anstrengungen, den Wald standortangepasster und widerstandsfähiger zu machen”, kommentierte dies Vorstandssprecher Horst Reinhardt einer Mitteilung zufolge. Es ist die fünfte Fördersparte neben “Landwirtschaft”, “Ländliche Entwicklung”, “Agrar- und Ernährungswirtschaft” sowie “Erneuerbare Energien”. Programmkredite ebben abInsgesamt belief sich das neu hinzugekommene Fördervolumen im ersten Halbjahr, in dem die Forst-Aktivitäten noch nicht als eigenständige Sparte berücksichtigt sind, auf 5,84 Mrd. Euro nach 5,2 Mrd. Euro im Vorjahr. Der Zuwachs von 12 % geht auf das Konto von Refinanzierungen mit Bezug zum ländlichen Raum über Namenspapiere, Schuldscheindarlehen und Wertpapiere, die um 37 % auf 2,66 Mrd. Euro zulegten, derweil die Programmkredite der Fördersparten um knapp 3 % auf 3,18 Mrd. Euro zurückgingen.Lag das Neugeschäft in den Fördersparten “Landwirtschaft” (1,1 Mrd. Euro) und “Ländliche Entwicklung” (881 Mill. Euro) leicht über den Vorjahreswerten, so schrumpfte es in “Agrar- und Ernährungswirtschaft” um 9 % auf 583 Mill. Euro und bei “Erneuerbaren Energien” gar um 25 % auf 504 Mill. Euro. Das sinkende Neugeschäft in der Windkraftfinanzierung sei erwartet worden, heißt es. Es halbierte sich nahezu auf 126 Mill. Euro. Damit setzt sich hier der Trend rückläufiger Volumina fort, der seit der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) mit der Deckelung der Förderhöhe zu beobachten ist (vgl. BZ vom 5. Februar). Aber auch Finanzierungen von Fotovoltaik- und Biogasanlagen waren weniger gefragt.