LBBW wickelt erstmals Geldmarktpapier digital ab
igo Stuttgart – Die LBBW hat erstmals die Transaktion eines Geldmarktpapiers über die Blockchain abgewickelt. Anders als bei den digitalen Schuldscheinen der Bank (vgl. BZ vom 5.6.2018) wurde auf einen papierhaften Parallelprozess verzichtet. Bei dem Papier handelte es sich um ein Asset-Backed Commercial Paper (ABCP).Die kurzfristige Schuldverschreibung war mit Handels- und Leasingforderungen mittelständischer Unternehmen unterlegt. Die Meag, die Vermögensverwaltung der Munich Re, war der Investor. Bei der Emissionsgesellschaft handelte es sich um die in Irland ansässige und von der LBBW gesponsorte Emissionsgesellschaft Weinberg Capital. Sie kauft die Forderungen auf und refinanziert sich über Emissionen.Der Kauf und die Rückzahlung des ABCP mit einem Volumen von 1 Mill. Euro und einer Laufzeit von fünf Tagen wurde über die Corda-R3-Software abgewickelt (vgl. BZ vom 7.11.2018). “Mit dieser Transaktion haben wir die Leistungsfähigkeit der Distributed-Ledger-Technologie nunmehr ohne Wenn und Aber bewiesen”, sagte Joachim Erdle, LBBW-Bereichsleiter Corporate Finance. Die LBBW-IT-Tochter Targens ist Entwicklungspartnerin von Corda-R3. Durch Digitalisierung von Kauf und Rückzahlung werde der Zeitraum von der Order bis zur Buchung von zwei Tagen auf unter eine Stunde verkürzt. Ein Händler für die Zeichnung, ein Zahlungsabwickler, eine Clearingstelle und eine Depotbank für das Settlement entfallen als Intermediäre. Die DLT hält alle Buchungen in verketteten Datensätzen fest und speichert sie verschlüsselt auf mehreren Servern. Die LBBW will die durch das Testprojekt aufgebaute Weinberg DLT Plattform technisch weiterentwickeln und weitere Investoren darauf ziehen.—– Kommentar Seite 1