Libra-Partner Visa und Mastercard erwägen Ausstieg

Politischer Widerstand schreckt ab

Libra-Partner Visa und Mastercard erwägen Ausstieg

dpa-afx/Reuters New York/St. Louis – Angesichts der massiven Kritik an Facebooks geplanter Digitalwährung Libra überdenken einige große Partner laut US-Medien ihre Beteiligung an dem Projekt. Die Kreditkarten-Gesellschaften Visa und Mastercard sowie andere Finanzpartner seien durch den Widerstand aus der Politik in den USA und Europa abgeschreckt worden, berichtete das “Wall Street Journal” unter Berufung auf Insider.Demnach ist Facebook bei einigen der beteiligten Unternehmen mit der Bitte abgeblitzt, Libra öffentliche Unterstützung auszusprechen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg sind auch die Online-Bezahldienste Paypal und Stripe wegen des regulatorischen Gegenwinds inzwischen unentschlossen. Die Digitalwährung soll von der Libra Association mit Sitz in der Schweiz verwaltet werden. Erste offizielle Mitglieder sollen in den kommenden Wochen genannt werden, erklärte der bei Facebook für die Entwicklung von Libra zuständige Manager David Marcus. Ihm seien keine Pläne einzelner Unternehmen bekannt, einen Rückzieher zu machen.Nach Ansicht eines hochrangigen Vertreters der US-Notenbank Fed führt an der Einführung einer Digitalwährung von Notenbanken kein Weg vorbei. Dieser Schritt sei unausweichlich, sagte der Chef der Notenbank von Philadelphia, Patrick Harker, am Mittwoch auf einer Bankenkonferenz. Die Fed sollte seiner Ansicht zufolge ihre Fühler ausstrecken. Allerdings sollte sie nicht die erste Notenbank sein, die Digitalgeld auf den Markt bringt, da der Dollar die Weltreservewährung sei und die neue Technologie zunächst getestet werden müsse.